Barrierefreie Lehre
Was bedeutet „inklusive Lehre“?
- Studierende können chancengleich daran teilnehmen, ohne sich „outen“ oder „Sonderwünsche“ äußern zu müssen.
- Es geht nicht um „Kulanz“, „Nettigkeit“ oder „weniger Strenge“, sondern um die Pflicht der Universitäten, ein barrierefreies Studium zu ermöglichen.
- Unterschiede werden positiv und als Chancen wahrgenommen, um miteinander zu lernen, nicht als Barrieren.
Welche Herausforderungen können Studierende mit Beeinträchtigung im Studienalltag haben?
- Unvorhergesehene Studienunterbrechungen aufgrund von Krankheitsschüben oder längeren Schmerzphasen.
- Zeitliche und formale Vorgaben im Studium: unflexible Organisation, Prüfungsmodus, Studienorganisation, Anwesenheitspflicht, Anmeldeverfahren, Abgabefristen, etc.
- Zu starke Tabuisierung des Themas, fehlende Informationen und Ansprechpersonen.
Was kann die Lehrperson tun, um eine möglichst barrierefreie Lehre zu gewährleisten?
- Bereits in der ersten Einheit einer Lehrveranstaltung Möglichkeiten von zusätzlicher Unterstützung thematisieren und auch aktiv ansprechen.
- Offene Kommunikation und Ansprechbarkeit signalisieren, persönlichen Kontakt anbieten: Sprechstunde, E-Mail, Telefon.
- Verlässliche Planung und Gestaltung von LV-Einheiten: Zeit, Ort, Inhalte. Besonders bei Sonderformen wie Exkursionen, Blockeinheiten darauf achten, alles gut zu kommunizieren.
- Vollständige, barrierefreie Dokumentation der Lehr- und Lerninhalte, Aufbereitung von Materialien.
- Lehr- und Lerninhalte vorab zur Verfügung stellen, z.B. auf Lernplattformen.
- Auf den Faktor Zeit achten, Zeit geben.
- Bei Beratungs- oder Unterstützungsbedarf auf die Behindertenbeauftragte im Student Welcome Center verweisen, oder gerne auch direkt kontaktieren.
Handreichungen
Handreichung inklusive Lehre der Universität Graz, 2018
Barrierefreiheit in der Online-Lehre – Eine Handreichung, Hochschulforum Digitalisierung