Die Akademie gratuliert Katrin Hornek zum Otto Mauer Preis 2021
Katrin Hornek studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien, Performative Kunst und Bildhauerei, bei Monica Bonvicini und an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Sie unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst Wien und ist Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe The Anthropocene Surge (WWTF).
Preisverleihung
Der Preis wird von Nikolaus Krasa, Generalvikar der Erzdiözese Wien , am Donnerstag, den 2. Dezember 2021 um 19.30 Uhr in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien an Katrin Hornek übergeben.
Bitte beachten Sie die zu diesem Zeitpunkt geltenden Corona-Regelungen für Veranstaltungen und bringen Sie einen entsprechenden Nachweis mit. Zutritt nur mit gültigem Impfnachweis oder Genesungsnachweis.
*Die Teilnahme ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung möglich: office@otto-mauer-fonds.at
Ausstellung im Frühjahr 2022
Im Frühjahr 2022 wird die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2021 Katrin Hornek im JesuitenFoyer , Bäckerstraße 18, 1010 Wien, ausgewählte Arbeiten präsentieren.
Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2021, bestehend aus Barbara Horvath (Künstlerische Leitung, Kunstverein Eisenstadt und Kuratorin, Art Hoc Projects), Isa Rosenberger (Künstlerin, Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2008), Gustav Schörghofer SJ und Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien) entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis KATRIN HORNEK zuzuerkennen.
Katrin Horneks künstlerische Praxis überzeugte die Jury, da sie in einer unverkennbaren Formensprache auf vielgestaltige Weise das „Anthropozän“ hinterfragt – jenes Zeitalter, das entscheidend von den Eingriffen des Menschen und dessen kapitalistisch getriebenen Aktivitäten geprägt ist, was tiefgreifende Veränderungen der Ökosysteme zur Folge hat. Die Künstlerin erforscht in unterschiedlichen Medien stoffliche, organische und menschliche Begegnungen. Eine zentrale Rolle spielen Reflexionen über Wechselwirkungen zwischen Mensch, Kultur und Natur sowie Transformationen, die dazu anregen, die Beziehung dieser Einheiten neu zu denken.
Von Körpersteinen über die Darstellung von speicherbaren CO2-Zyklen und die Umwandlung toter Organismen zu Öl und Plastik bis hin zur Verwendung geologischer Schichten der Erde als musikalische Partituren − die Künstlerin begreift die „natürliche Mitwelt“ als Körper und anderswo den „homo sapiens“ als Naturgewalt.
Ihr künstlerisches Œuvre setzt sich aus Fotografien, raumgreifenden Settings, Skulpturen, Video- und Soundinstallationen zusammen. Besonders spannend erschien der Jury, dass Katrin Hornek Projekte gemeinsam mit Wissenschaftler*innen entwickelt und geopolitische, wirtschaftliche und philosophische Inhalte künstlerisch umsetzt. Aufbauend auf forschungsbasierten Analysen und künstlerischer Spekulation nimmt sie mit ihrem Werk Bezug sowohl auf das Vergangene als auch auf das in der Zukunft Mögliche. Spielerisch und präzise werden Prozesse und Imaginationen erfahrbar; gleichzeitig sind ihre interdisziplinär angelegten Werke in sich selbst prozesshaft. Als Künstlerin und Kuratorin schafft Katrin Hornek Räume, in denen Rezipienten die Welt des Materiellen wie auch des Digitalen mit allen Sinnen erforschen und sich mit ihr verflechten können.
Der künstlerische Anspruch ihrer Arbeit lebt von der kritischen Reflexion relevanter zeitgenössischer Themen und ermutigt zu fürsorglicher Aufmerksamkeit gegenüber der Erde und ihren Ressourcen.
Msgr. Otto Mauer Preis
Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe der Einrichtung ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.
In den vergangenen 38 Jahren waren insgesamt rund 100 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.