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50 Jahre Sexualpädagogik an Schulen

Ein Forscher_innenteam an der Akademie der bildenden Künste Wien empfiehlt fächerübergreifende Vermittlung und entwickelt Unterrichtsmaterialien für einen positiven und vielfältigen Zugang zu Beziehungen, Begehren und Sexualität.

Zum 50. Jahrestag der Verankerung des Unterrichtsprinzips Sexualpädagogik an Österreichs Schulen finalisieren Forscher_innen und Künstler_innen am Institut für das künstlerische Lehramt (IKL) der Akademie der bildenden Künste Wien das interdisziplinäre Projekt ‚Reflecting Desires‘. Als letztes in einer Reihe von Projekten beschäftigt es sich mit der Entwicklung von digitalen Materialien zu Sexual-, Kunst- und Medienpädagogik in der Schule. Schüler_innen werden darin zu einer reflektierten Auseinandersetzung mit Fragen rund um Beziehung, Sexualität, Kommunikation und Medien angeregt. Weiters beleuchtet ‚Reflecting Desires‘ die Möglichkeiten der künstlerisch-gestalterischen Schulfächer für die Umsetzung von sexualpädagogischen Lehrinhalten und verbindet einen positiven, vielfältigen Zugang zu Sexualität mit Gewaltprävention und Antidiskriminierung.

„Welche sexualpädagogischen Inhalte dürfen und sollen im Unterricht Raum finden? Der aufgeladene mediale und politische Diskurs zu Sexualpädagogik zeigt, wie wichtig ein forschungsgeleitetes künstlerisch-wissenschaftliches Arbeiten hier ist. Künstlerisch-gestalterische Unterrichtsfächer eröffnen Möglichkeitsräume der ästhetischen und reflexiven Auseinandersetzung“, erklärt Elisabeth Sattler, Bildungswissenschafterin und Univ. Prof. für Kunst- und Kulturpädagogik an der Akademie.

Das Projekt ‚Reflecting Desires‘ zeigt, dass Fächer wie Bildnerische Erziehung eine kritische und gestalterische Auseinandersetzung mit Bildern und Medien fördern können. Anhand historischer wie zeitgenössischer künstlerischer Arbeiten können etwa Vorstellungen von begehrenswerten Körpern und intimen Beziehungen reflektiert werden. Häufig auf das Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde beschränkt sieht das Team von Elisabeth Sattler im gestalterischen Arbeiten in der Bildnerischen Erziehung besonders vielfältige Möglichkeiten Zugänge zu Themen wie Beziehungen, Begehren und Sexualität zu finden.

„Beziehungen, Intimität und Sexualität sind wichtige Themen für viele Jugendliche und in Schule präsent. Angehende Lehrer_innen erleben es als hilfreich, Lernsettings und Methoden kennen zu lernen, in denen diese Themen in lustvoller und grenzachtender Weise aufgegriffen werden können“, so die Bildungswissenschaftlerin und Projektmitarbeiterin Marion Thuswald.

Die im Rahmen des Projekts gemeinsam mit Künstler_innen und Lehramtsstudierenden des IKL erstellten und erprobten Unterlagen sind so gestaltet, dass sie sich sowohl für die Verwendung im Unterricht als auch für sexual- und medienpädagogische Arbeit in der außerschulischen Jugendarbeit eignen. Erste Materialien sind bereits auf der Eduthek des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie auf der Projektwebsite zugänglich und werden laufend ergänzt.

Den Pressetext zum Download finden Sie im Infofenster rechts oben zum Download.

Pressefotos:

Pornomythen_1
Im Video „Pornomythen“ sprechen Gleitgel, Viagra oder Kamera über ihre Arbeitsbedingungen.
Videostill aus dem Video „Pornomythen“, © Reflecting Desires, Akademie der bildenden Künste Wien

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Comiczeichnung einer Viagratablette auf einem weißen Plüschuntergrund
Im Video „Pornomythen“ sprechen Gleitgel, Viagra oder Kamera über ihre Arbeitsbedingungen.
Videostill aus dem Video „Pornomythen“, © Reflecting Desires, Akademie der bildenden Künste Wien

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