Erinnerung in der postimperialen Gesellschaft
Vortrag von Mark Terkessidis im Rahmen der Reihe Figurationen von Geschlecht, Differenz und Identität - Ideologische Zugriffe, Autoritäre Wenden, Popularisierung von Gewalt am Institut für das Künstlerische Lehramt IKL (in deutscher Sprache), konzipiert und organisiert von Elke Gaugele und Elke Krasny.
Wessen Erinnerung zählt? Die Diskussionen über die vergessenen Kapitel der deutschen Geschichte wie den Kolonialismus, über Straßennamen oder Denkmäler werden auch die Frage auf, welchen Blick wir auf die Geschichte im Allgemeinen werfen. Was ist „unsere“ Geschichte in einer globalisierten Gesellschaft, in einer Gesellschaft, die durch Einwanderung und Vielheit geprägt ist? Auf was schauen wir wie zurück, welche Erinnerungen spielen eine Rolle und wessen Perspektiven werden berücksichtigt? Was gehört ins Museum und was gehört „uns“ gar nicht? Die ehemaligen Kolonialnationen sind keine Container, sondern ein Knoten in einem Netzwerk. Die aktuelle Welt ist nur „postimperial“ zu verstehen.
Mark Terkessidis ist freier Autor und hat u. a. für taz , Tagesspiegel , Die Zeit und Süddeutsche Zeitung geschrieben sowie Radiobeiträge für den Deutschlandfunk verfasst und im WDR-Radio moderiert. Er promovierte über die Banalität des Rassismus und unterrichtete an den Universitäten Köln, Rotterdam und St. Gallen. Zuletzt veröffentlichte er Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute (2019/2021), Nach der Flucht (2017), Kollaboration (2015) und Interkultur (2010). Er lebt in Berlin.
Zoom/Link: https://akbild-ac-at.zoom.us/j/5233479357