Zeichnen ist politisch

Das Projekt Zeichnen ist politisch wurde 2021 von uns - Veronika Dirnhofer, Elke Krasny und Ruby Sircar - initiiert. Als zeitgenössisches Angebot eine Akademie für eine unkuratierte Öffentlichkeit und hürdenlosen Zugang zu Kunstvermittlung und praktizierter Kunst. Wir wählten bewusst die Kunstform Zeichnen um eine erweiterte akademische Öffentlichkeit zu schaffen, da dies ein Format ist welches die wenigsten materiellen Hürden darstellt und für eine breite Öffentlichkeit schnell praktizierter ist. Weiters wurde die Reihe in Anlehnung an das pädagogische Erbe von Prof.in Gerda Matejka-Felden, die in ihrer Praxis den radikal offenen Zugang für eine nichtprivilegierte Öffentlichkeit im Aktsaal des Hauptgebäudes ab dem späten 1950er Jahren praktizierte: Zeichnen für alle.

Der Zugang wurde von Veronika Dirnhofer und Barbara Eichhorn 2015 durch das MORE Projekt - Zeichnen für unbegleitete geflüchtete Jugendliche wieder aufgenommen. 2021 nahmen wir die generelle Situation und das Bedürfnis nach Schaffung neuer gemeinsam nutzbarer künstlerischer Räume dazu mit Partner*innen Institutionen (SOHO Ottakring, Kunstschule Wien, Universität für Angewandte Kunst, Kunsthalle und Solidarity Matters) eine Workshopreihe zu initiieren zu der wir jedes Mal diverse international und lokale Beitragende einluden. Die Reihe fand an unterschiedlichen Orten statt. Hauptort und Trägerin der Veranstaltung war die Akademie der bildenden Künste.

Zeichnen ist politisch hat aber nicht nur Teilnehmer*innen bisher den Zugang zu akademisch-bildnerischem Tun geöffnet und Einblicke in zeitgenössische künstlerische Diskurse zugelassen, sondern auch Karrieretüren für die Lehrenden die einzelne Workshops angeleitet haben. Neben den Lehrenden die an den unterschiedlichen Partner*inneninstitutionen zu Zeichnung tätig sind wurden auch Alumna*, BIPoC Positionen, Lehrende mit Fluchterfahrung, queere und feministische Praxen eingeladen, die sonst nicht an den Hochschulen in Wien die Möglichkeit zum Unterrichten finden. Nicht selbstbestimmt dort abgebildet werden sondern oft nur im Gespräch oder in der Diskussion über sie. Einige von ihnen konnten die Praxis und das Netzwerk, das gerade am entstehen ist durch Solidarity Matters und Zeichnen ist politisch, als Grundlage für eine längerfristige Karriere an einer der Kunsthochschulen in Wien nutzen.

Dieses Semester werden wir in Kooperation mit Solidarity Matters, Universität für Angewandte Kunst/Klasse für alle, WHW!/Kunsthalle Wien und toZomia ökofeministische, alternative speaker agencies und crip drawing praktizieren. Wir freuen uns mit und auf rege Telnehmer*innen und die Türen die wir gemeinsam aufstossen können.

Informationen und Anmeldung bei Veronika Dirnhofer: v.dirnhofer@akbild.ac.at