‚School of Seeing‘ - Artefakte und Bildstörungen analoger und digitaler Videokunst
Seminar von Agathe Jarczyk (Atelier für Videokonservierung, Bern)
täglich 9.00 - 17.00 Uhr
Anmeldung: bis 13.3.2016 an Martina Pfenninger Lepage, m.pfenninger@akbild.ac.a t
Kosten: 100€
In der Erhaltung von Video in Museen, Sammlungen und Archiven sind wir aktuell mit dem Ende der Ära der band- und kassettenbasierten Speicherung konfrontiert. Somit wird nicht nur die Digitalisierung analoger Magnetbänder, sondern auch das Einlesen der bisher digitalen Magnetbänder unumgänglich. Bildinhalt und digitalisierungsbedingte Artefakte werden dabei untrennbar miteinander verbunden.
Ziel des Seminars ‚School of Seeing’ ist es, das Auge zu schulen um produktionsbedingte Artefakte von ungewünschten Bildstörungen unterscheiden zu lernen. Anhand zahlreicher Beispiele werden Videos auf deren Bildstruktur, unterschiedliche Schäden und Kompressionsartefakte untersucht. Mögliche Ursachen für Störungen werden in praktischen Demonstrationen erläutert und in die Kategorien Bandfehler, Bedienfehler, Gerätefehler und Produktionsfehler unterschieden. Während der Fokus dieses ersten Teils auf digitalisierten, ursprünglich analogen Videos liegt, behandelt der zweite Teil des Seminars Bildstörungen, die aufgrund von fehlerhafter Kompression oder Datenkorruption entstanden sind. In einem dritten, praktischen Teil wird die Identifikation von Bildstörungen und Artefakten mit Hilfe von Software zur Qualitätskontrolle geübt.
Agathe Jarczyk ist Konservatorin-Restauratorin für moderne Materialien und Medien mit Schwerpunkt Videokunsterhaltung. Seit 2008 führt sie das „Atelier für Videokonservierung“ und lehrt zudem an der Hochschule der Künste in Bern. Sie hat maßgeblich zu zahlreichen internationalen Forschungsprojekten und Publikationen beigetragen und ist Co-Autorin des Standardwerks „Kompendium der Bildstörungen beim analogen Video“ welches 2012 erschienen ist.