Akademie auf der 56. Venedig-Biennale

Die Art von Anerkennung kann sich sehen lassen: Gleich drei Studierende des PhD-in-Practice-Programms der Akademie nehmen an der diesjährige Venedig-Biennale teil. Und das als die offiziellen Repräsentantinnen ihrer Herkunftsländer.

Die in Guatemala geborene Sandra Monterroso widmet sich in ihrem Beitrag zum lateinamerikanischen Gemeinschaftspavillon in der Soundinstallation Rokeb' iq' / Wind den in Guatemala auch heute noch gesprochenen, aber gegenüber der offiziellen Landessprache Spanisch unterdrückten indigenen Dialekten. In insgesamt 15 Sound-Arbeiten sind in dem Pavillon des IILA (Instituto Italo-Latinoamericano) die Stimmen des Kontinents, der insgesamt 22 Maya-Dialekte umfasst, zu hören.

Dem Thema des Glaubens und der Heiligkeit widmet sich der Beitrag, den die mazedonische Künstlerin und Akademie-Studentin Hristina Ivanoska zusammen mit ihrem Partner Yane Calovski für den mazedonischen Pavillon gestaltet hat. Ihrem Projekt We are all in this alone dient als architektonischer Ausgangspunkt die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche St. Gjorgi in Kurbinovo bzw. deren ausladende byzantinische Freskenmalerei. Diese "übertragen" die KünstlerInnen in eine goldfarbene Wandzeichnung, die in Folge mit einer Reihe von Objekten, Collagen bzw. anderen Grafiken bestückt wird.

Flaka Haliti , die den Pavillon des Kosovo bespielt, verfolgt gemeinsam mit Kurator Nicolaus Schafhausen eine dezidierte Geheimhaltungsstrategie. Sie wird in Venedig ihre beiden letztjährigen Einzelausstellungen weiterführen: I See a Face. Do You See a Face , anlässlich des 2013 an Haliti verliehenen Henkel Art Award im mumok Wien zu sehen, sowie Last time when I googled you, you looked different in der National Gallery of Kosovo in Priština. In ihrer raumgreifenden Multimedia-Installation Speculating on the blue wird sie - so viel sei verraten - auch auf Okwui Enwezors große Themenschau All the World's Futures und insbesondere dessen Sektion "Garden of Disorder" Bezug nehmen.

Monica Bonvicini , seit 2003 Professorin für Performative Kunst & Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wird in der von Okwui Enwezor kuratierten Ausstellung All the World's Futures im Arsenale eine Reihe von neuen Skulpturen präsentieren - und ist damit bereits zum vierten Mal in Venedig vertreten. Nicht zuletzt bespielt der renommierte Künstler und an der Akademie der bildenden Künste Wien seit Jahren Lehrende Heimo Zobernig den Österreich Pavillon auf der 56. Venedig-Biennale.

(Text: Christian Höller ist Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift springerin - Hefte für Gegenwartskunst .)