Zäune, Insekten, Stickereien (materiale Gemeinschaften)
Die Ausstellung ist Teil der WIENWOCHE 2022 und korrespondiert mit dem FWF Forschungsprojekt Zwei Erzberge: Feministische Ökologien räumlicher Praktiken, Karin Reisinger, Akademie der bildenden Künste Wien.
Wer macht die Arbeit, damit dieser Text am Laptop geschrieben werden kann, Daten weiterhin fließen, unsere Wohnungen geheizt werden, und unsere Monumente, Häuser und Industrien gebaut (oder zerstört) werden?
Das globale Netzwerk für die Versorgung mit Material und Energie muss im Angesicht kontinuierlicher Verwundbarkeiten und Verwundungen neu gedacht werden. Details und gleichzeitig globale Verbindungen (mit)denkend, geht die Ausstellung auf die komplexen Verstrickungen von Ausbeutung ein.
WER VERRICHTET DIE ARBEIT?
Für manche ist die Arbeit im Ressourcenabbau der einzige Weg zu überleben, paradoxerweise für genau diejenigen, deren Umwelten in diesem Prozess zerstört werden. Wie können ‚wir‘ in Zeiten von anhaltenden Rassismen und Sexismen mit ihren toxischen Umsetzungen über mehr-als-menschliche Arbeit nachdenken?
Ohne die Handlungsfähigkeiten von Wasser, Steinen, Bienen, Bäumen und Vögeln gäbe es nichts zu tun. Menschen tragen Steine, aber Steine tragen Gewicht. Welche Steine, wessen Steine, von wem bewegt? Und, in wessen Lungen landen sie als Staubablagerungen, mit Schleim vermengt? Vögel, Insekten und Bäume arbeiten an der Aufforstung, nachdem die Erde umgegraben und ausgebeutet wurde. Wie werden die mehr-als-menschlichen Gemeinschaften in den ausgebeuteten Landschaften zusammenkommen?
WER GEHÖRT ZUR GEMEINSCHAFT?
Dem Material sowie den Followern des Materials zu folgen, und zumindest eine Weile bei ihren Anliegen zu bleiben, führt oft zu überraschenden Naturkulturen. (Unbezahlte) Care-Arbeit, Liebe, und die enorme Arbeit, inmitten von ausgebeuteten Zonen radikal zu bestehen. Stickereien dokumentieren den verlorenen Lebensraum und schaffen zugleich Gelegenheiten zum Zusammenkommen, um Geschichten von Trauer und Freude zu teilen. Gemälde erzählen von vergangenen Lebensräumen. Zeugnisse von Beständigkeit und Vergnügen tauchen an unerwarteten Orten auf.
Eine Beziehung zu zerstörten und beschädigten Welten herstellend, blickt die Ausstellung darauf, wie Material bewegt, zerstoßen, zerkleinert und verwendet wird, um weiteres Material nutzbar zu machen. Sie stellt einen Raum zur Verfügung, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir auf die komplexen Ökologien der mehr-als- menschlichen Gemeinschaften lithischer Arbeiten antworten können, während sich diese stets neu formieren zum Vorteil derer, die weit weg leben, nämlich hier.
Teilnehmer_innen: Rehema Chachage, Lisa Hinterreithner, Karin Hojak-Talaber, Sepideh Karami, Dariia Kuzmych, Sara Lanner, Ernst Logar, Malmnedles / Handarbetscafé Gällviare-Malmberget, Katarina Pirak Sikku, Alexander Rynéus & Per Bifrost, Asha Sumra, Miriam Vikman
Kuratiert und organisiert von Karin Reisinger
Produktionsunterstützung: Mo Hartmann, Halina Rahdjian, Ilvy Reisinger
Liste der Einträge
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On Dealing with Loss
Embroidery workshop (EN) mit Handarbetscafé Gällivare-Malmberget (Karina Jarrett und Eeva Linder) im Rahmen der Ausstellung Zäune, Insekten, Stickereien (materiale Gemeinschaften) (WienWoche)
Workshop
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Geologische Bundesanstalt
Neulinggasse 38
1030 WienIKL
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Zäune, Insekten, Stickereien (materiale Gemeinschaften)
Ausstellungseröffnung mit Handarbetscafé Gällivare-Malmberget (Karina Jarrett und Eeva Linder)
Begrüßung: Geologische Bundesanstalt (Robert Supper, Holger Paulick, Thomas Hofmann) und Schwedische BotschaftEröffnung
Geologische Bundesanstalt
Neulinggasse 38
1030 WienIKL
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On Living in Extractive Areas
Workshop (EN) mit Katarina Pirak Sikku und Miriam Vikman im Rahmen der Ausstellung Zäune, Insekten, Stickereien (materiale Gemeinschaften) (WienWoche)
Workshop
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Geologische Bundesanstalt
Neulinggasse 38
1030 WienIKL
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Performances
Im Rahmen der Ausstellung Zäune, Insekten, Stickereien (materiale Gemeinschaften) (WienWoche)
Performances
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Geologische Bundesanstalt
Neulinggasse 38
1030 WienIKL