Helena Mattsson - Architecture and Retrenchment
In diesem Vortrag stellt Helena Mattssoon ihre Forschungsarbeit zu Architecture and Retrenchment vor. Dieses Buch untersucht die "neoliberale Wende" in der Architektur anhand des Aufstiegs und Niedergangs des schwedischen Wohlfahrtsstaates.
Es gibt nur wenige bessere Fallstudien über die Rolle der Architektur beim Abbau des Wohlfahrtsstaates als Schweden, dem Geburtsland des weltberühmten "Schwedischen Modells", das heute die am schnellsten wachsende Ungleichheit in Europa aufweist. Anhand von acht detaillierten architektonischen Fallstudien analysiert Helena Mattsson, wie der Neoliberalismus die Bedingungen für eine neue gebaute Umwelt geschaffen hat, die einst eng mit dem Wohlfahrtssystem verbunden war. Sie untersucht, wie neue architektonische Strategien und Techniken entwickelt wurden, um die Handlungsfähigkeit der Architektur in einer neu organisierten Gesellschaft zu schützen, und deckt die Rolle der Architektur bei der Schaffung neuer Formen von Segregation, Diskriminierung und sozialer Schichtung auf.
Mit einer engmaschigen feministischen Analyse, die sich auf mündliche Überlieferungen, Zeitzeugenseminare und partizipative Workshops stützt, liefert Architecture and Retrenchment eine neue Interpretation der Konvergenz von Architektur, Raum, Ästhetik und Politik am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts.
Helena Mattsson ist Professorin für Theorie und Geschichte an der KTH School of Architecture. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der jüngeren Geschichte und der Interdependenz zwischen Politik, Wirtschaft und räumlicher Organisation. Sie ist Mitherausgeberin von Swedish Mo"Architecture and Capitalism: Solids and Flows" (Architecture and Culture, 2017); Neoliberalism on the Ground (Pittsburgh University Press, 2021) sowie von Architecture & Retrenchment: Neoliberalization of the Swedish Model across Aesthetics and Space, 1968-1994 (Bloomsbury, 2023). Sie ist Mitglied des Redaktionsausschusses des Journal of Architecture.