Kunst Theorie Aktivismus
Podiumsdiskussion mit Nanna Heidenreich, Marty Huber und Jens Kastner anlässlich der Neuerscheinung von Kunst. Theorie. Aktivismus. Emanzipatorische Perspektiven auf Ungleichheit und Diskriminierung herausgegeben von Alexander Fleischmann und Doris Guth, transcript 2015
Wir wollen die Neuerscheinung des Sammelbandes Kunst. Theorie. Aktivismus. Emanzipatori- sche Perspektiven auf Ungleichheit und Diskriminierung zum Anlass nehmen, die Verbindung künstlerischer, theoretischer und aktivistischer Praxen im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu diskutieren.
Dabei wollen wir Fragen aufwerfen, die auch in den Beiträgen des Sammelbandes diskutiert werden. Allen voran, wie Überschneidungen zwischen Kunst / Theorie / Aktivismus bisher im Sinne emanzipatorischer Politiken nutzbar gemacht wurden, welche Utopien denkbar wären o- der ob es vielmehr darum gehen müsste, Trennlinien zu betonen. Denn die Verbindungen zwischen Aktivismus und dem künstlerischen Feld verlaufen nicht immer ganz friktionsfrei, weshalb die Frage im Raum steht, ob und wie Aktivismen durch das künstlerische Feld vereinnahmt werden oder ob auch von einer Vereinnahmung von Theorie bzw. Kunst im aktivistischen Bereich gesprochen werden kann. Nicht zuletzt soll angesichts der aktuellen Fluchtbewegungen auch die Verbindung Kunst / Theorie / Aktivismus in Europa diskutiert werden, also ob es beispielsweise neue Formen aktivistischer Praxen, Auseinandersetzungen im künstlerischen Feld gibt bzw. welche Rolle dabei die künstlerischen Beiträge bzw. neu gegründete aktivistische Foren spielen.
Jens Kastner ist Kunsthistoriker und Soziologe und arbeitet als senior lecturer am Institut für Kunst und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien. Letzte Publikation: Zygmunt Bauman. Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik.
Nanna Heidenreich arbeitet kuratorisch, publizierend, lehrend zu den Schwerpunkten Migration, Kunst, Kino &Politik, visuelle Kultur, Antirassismus und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig tätig.
Marty Huber arbeitet in der Theoriebildung ( "Queering Gay Pride": zwischen Assimilation und Widerstand , 2013 ) und ist als Aktivistin im politischen Antirassismus tätig, seit 1996 ist sie in der Rosa Lila Villa aktiv.