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Burys Wunderkammer – Der Blick hinter die Kulissen

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Vortrag (Deutsch)
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
M13a

Vortrag von Götz Bury im Rahmen der IBK Ringvorlesung 2023, organisiert von der Metallwerkstatt.

Den Einstieg in die Welt der Wunder fand Götz Bury über ein in Vergessenheit geratenes Buch des Barocken Predigers Abraham a Sancta Clara. Der an konkrete Poesie erinnernde Titel des 1685 erschienenen Werkes lautet Gack, Gack, Gack, Gack A Ga. In ihm wird das einstmals weltberühmte Wunder der Sterneier von Taxa beschrieben. Götz Bury entwickelt aus der Lektüre über die Jahre einen eigenen künstlerischen Kosmos, den er regelmäßig in Form von Installationen, Performances und Klang über dem Publikum aufspannt. Das Gebilde ist auf den ersten Blick ausgesprochen reich ornamentiert, extrem detailreich und überschwänglich, eine Form der Ästhetik, die heutigen Vorstellungen von Gestaltung klar entgegen läuft. Allerdings ist der Aufwand gerechtfertigt, um die richtige Stimmungslage zu schaffen. Indem daneben Elemente des Glaubens, Aberglaubens und des feudalen Staates aufgegriffen werden, trifft Bury vor allem in Österreich und Süddeutschland den Nerv des hierzulande gerne einmal religionstechnisch stark vorgeschädigten Publikums.
Daneben finden Freunde des guten Handwerks reichlich Anknüpfungspunkte. Da praktisch kein neuwertiges Material zum Einsatz kommt, sondern nur Relikte aus Küche, Großküche und Haushalt, fühlt man sich möglicherweise an Recycling erinnert, auch wenn Bury seine Art der Gestaltung in erster Linie als eine Form des Zitierens betrachtet, das eine eigene Gestaltungsebene bildet.

Götz Bury – Experimentelle Bildhauerei, Performance und akustische Skulptur
1960 geboren in Hamburg, Studium der Bildhauerei in Wien, Vizepräsident der IG Bildende Kunst Wien, Zusammenarbeit in der Künstlergruppe “Die Halbe Wahrheit”, im Leitungsteam des Kunst- und Kulturfestivals „SOHO in Ottakring“ Wien, 2002 Beginn der Performanceserie NARZISS - Das Fotostudio – Selbstdarstellung auf höchster Stufe, seit 2013 Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Bodo Hell (Objekte, Performance), seit 2017 im Leitungsteam des „Acousmatic Project“ in Wien, seit 2017 Zusammenarbeit in dem Projekt „Das erste Wiener Mehrwegensemble“ gemeinsam mit Werner Zangerle, in wechselnden Besetzungen (Klangobjekte, Performance, experimenteller Jazz).
Ausstellungen und Performances (Auswahl): Kunsthaus Bregenz (2009), Garage X/Theater am Petersplatz in Wien (2009/10), Museum Villa Rot/Deutschland (2010), Neue Kunst Galerie Karlsruhe (2011, 2013, 2015, 2016, 2019), Sargfabrik Wien (2011), Frappant e.V., Hamburg (2011), Jazzclub Porgy & Bess, Wien (2012, 2014, 2015, 2018, 2023), Halle14/Leipzig (2013), ACC Weimar (2014), Künstlerhaus Ulm (2014), Museum Stift Admont/Steiermark(2015, 2016), JesuitenFoyer/Wien (2017), Festival der Regionen/Marchtrenk, Oberösterreich (2017), Theaterfestival Weißenbach/Steiermark (2018), Kunst und Kulturfestival „Begehungen“ Chemnitz/D (2018), Fourier Festival Wien (2018), Literaturmuseum/Wien (2019), Klangmanifeste/Wien (2019), Galerie V&V Wien (2019, 2022), Ortung 11, Schwabach/Deutschland (2019), Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt (2019), Kunstverein Moving Poets, Berlin (2019), Museum Schloss Orth/NÖ (2020), Wien Modern/Wien (2017, 2019, 2020, 2021) Dommuseum Wien (2022), Jesuitenkunst Wien (2022, 2023), Galerie Konzett Wien (2021 und 22).