Toute la mémoire du monde | Treibgut, Abfall | Filmsammlungen und -museen, Gedächtnis und Geschichte: ein paar Anmerkungen
Vortrag von Michael Loebenstein veranstaltet vom Fachbereich Kunst und Film im Rahmen der Ringvorlesung IBK Sommersemester 2018
Gemeinhin stellen wir uns Filmarchive und -museen als “Speicher” des Welt-Filmgedächtnisses, oder als Prunkkammern “ewiger Meisterwerke” vor. Dem möchte ich ein paar andere Ideen gegenüberstellen: von Abfall, Treib- und Strandgut, mangelhaften Gedächtnissen, Fehlleistungen und künstlerischer “Wiedererettung” der Wirklichkeit des Films.
Kurzbiografie:
Michael Loebenstein schrieb von 2000 bis 2004 unter anderem für die Wochenzeitung Falter sowie für kolik.film , die anlässlich der Filmfestivals Viennale und Diagonale erscheinenden Sonderhefte der Literaturzeitschrift kolik , und war als freier Kurator und Mediengestalter tägig. Von 2004 bis 2011 baute er für das Österreichische Filmmuseum die Vermittlungs- und Forschungsabteilung auf und betreute verschiedene Projekte als Kurator. Außerdem war er am Wiener Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft (LBIGG) tätig, wo er unter anderem an den Forschungsprojekten Like Seen on the Screen. Die Medien und unsere Lebenswelten und Film.Stadt.Wien. A Transdisciplinary Exploration of Vienna as a Cinematic City mitarbeitete. Von 2011 bis 2013 leitete er dort gemeinsam mit Ingo Zechner das Projekt Ephemere Filme: Nationalsozialismus in Österreich und war anschließend bis 2016 beratend für dieses Projekt tätig. Von Februar bis Juni 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt I-Media-Cities . 2011 wechselte er als Direktor und Geschäftsführer an das australische Bundesarchiv für Film, Rundfunk und Tondokumente, dem National Film and Sound Archive of Australia (NFSA) in Canberra, diese Funktion hatte er bis Jänner 2017 inne. 2013 wurde er zum Generalsekretär des Executive Committee der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) gewählt. Im November 2016 wurde er vom Vorstand des von Peter Konlechner und Peter Kubelka (Direktoren von 1964 bis 2001) gegründeten Österreichischen Filmmuseums als Nachfolger von Alexander Horwath (Direktor von 2002 bis 2017) zum Direktor des Filmmuseums mit 1. Oktober 2017 bestellt.
Weitere Termine:
07.06.2018 | Michael Klaar Verwandschaftsbezeichnungen: Kunst und Musik im 20. und 21. Jahrhundert | Abstrakte Malerei