Skip to main content

2MUCH2SOON

Datum
Termin Label
Ausstellung
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ortsbeschreibung
KUNSTWAND
Wien Mitte The Mall
1. Floor
Landstraßer Hauptstraße 1b
1030 Wien

Installation von hezelschaaf (Kollaboration von Cecilia Schaaf und Simon Hezel) auf der KUNSTWAND in Wien Mitte The Mall. Siegerprojekt einer Ausschreibung von Wien Mitte in Kooperation mit Univ.-Prof. Daniel Richter und dem Fachbereich Erweiterter malerischer Raum der Akademie der bildenden Künste Wien.

2MUCH2SOON

ZU VIEL - ZU FRÜH - ZU WENIG - ZU SPÄT
zu gut
zu viel
zu eng
zu sehr
zu früh
zu weit
zu tief
zu wenig
zu alt
zu nah
zu spät
zuallerletzt

Die lesbaren Kombinationen beziehen sich einerseits auf die englischsprachige Redewendung too much, too soon - ZU VIEL, ZU FRÜH, die auch eine Reminiszenz an die Jugend beider Künstler*innen darstellt. ZU WENIG, ZU SPÄT - too little, too late, verweist auf ein Versäumnis hin, auf ein nicht Wiedergutzumachendes, nicht Nachholbares, nicht mehr unserem Zugriff zur Verfügung Stehendes. Einer biografischen Leerstelle.

„zu“ (Adverb) + Eigenschaftswort + X © hezelschaaf 2022

„Zu als Adverb kennzeichnet ein zu hohes oder zu geringes Maß, welches nicht mehr angemessen oder akzeptabel erscheint.“ (Duden)

Die Worte auf der Wandinstallation mit dem Titel 2MUCH2SOON sind nicht alle für die Betrachter*innen gleichermaßen lesbar. Viele der Wortkombinationen sind chiffriert, und nicht als solche zu erkennen. Lesbar bleiben nur vier der Adjektive nach einem „ZU“, und zwar: ZU VIEL-ZU FRÜH-ZU WENIG-ZU SPÄT
Die anderen, nicht zu entziffernden Stellen, können von Betrachter*innen selbst ergänzt werden bzw. werden dies automatisch durch die Konstitution des menschlichen Wahrnehmungsapparates. Ebenso werden die nicht chiffrierten Kombinationen mit Vorstellungen der Rezipient*innen um nachfolgende Worte ergänzt (zu viel (...), zu wenig (...))

Gleichzeitig wird der Inhalt durch die grafische Darstellung transformiert und zu einem Spiel mit Zeichen und Formen, das sich solchen Deutungen auch entziehen kann, beziehungsweise bewusst entziehen will. Um zu einer Erfahrung von Abstraktion, Raum und Fläche zu werden.

hezelschaaf wollen die Besucher*innen der Mall gleichzeitig direkt und unmittelbar mit der Typografie und der grafischen Gestaltung treffen, ebenso aber auch, durch den rätselhaften, chiffrierten Zugang zum Inhalt der Arbeit, zum Innehalten anregen, sowohl physisch als auch gedanklich.

hezelschaaf (AT/DE) ist eine künstlerische Kollaboration zwischen Cecilia Schaaf aus Frankfurt am Main und Simon Hezel aus Wien, der aktuell im Fachbereich Erweiterter malerischer Raum bei Daniel Richter an der Akademie der bildenden Künste Wien studiert. Cecilia Schaaf arbeitet vor allem in den Bereichen Installation und Skulptur sowie mit gefundenen Objekten, Collagen und Textilien. Simon Hezel arbeitet in den Medien Malerei und Zeichnung. Kennengelernt haben sich beide während des Kunststudiums in den Niederlanden. Die Idee der Zusammenarbeit entstand aus dem Bedürfnis, eine künstlerische Verbindung zwischen Frankfurt und Wien über gemeinsame Projekte aufrechtzuerhalten. Sie hat sich bisher in grafischen Arbeiten im öffentlichen Raum manifestiert.

Die KUNSTWAND im Foodcourt von Wien Mitte The Mall wurde 2015 installiert, um Kunststudierenden die Möglichkeit zu bieten, Ihre Arbeiten einem breiten Publikum näherzubringen (Tagesfrequenz durchschn. 45.000 Personen täglich) und Erfahrungen im öffentlichen Raum zu sammeln.

Dieses Projekt wurde von WHAT ABOUT THE FUTURE unter der Leitung von Sonja Weinstabel initiiert und in Zusammenarbeit mit Nazim Ünal Yildrim umgesetzt. Es erging eine Ausschreibung an den Fachbereich erweiterter malerischer Raum von Univ.-Prof. Daniel Richter, Vorschläge zur Gestaltung der KUNSTWAND zu erbringen. Unter elf Einreichungen wurde das Siegerprojekt 2MUCH2SOON von hezelschaaf gekürt und auf der KUNSTWAND realisiert.

Auftraggeberin: Mag. Elisabeth Fixl, Marketing Wien Mitte The Mall
Initiatorin, Projektleitung: Sonja Weinstabel, WHAT ABOUT THE FUTURE
Projektleitung Akademie: Nazim Ünal Yilmaz,
Fachbereich Erweiterter malerischer Raum, Univ.-Prof. Daniel Richter