Kunst und Zeit | Film
*Originalversion in Englisch
Artist film making is connected to technologies of vision and in turn to those technology's complicated and fascinating relationship to our own eyes and consciousness. Technologies of moving image do and have expanded, limited and influenced the ways that we think about memory, about power and about time.
Thinking with images and through images as they speak to each other, contradict one another and morph between specificity and abstraction is one of the great privileges of film making. Editing allows us to have a conversation with the past from the present. It allows us to find connections that have been obscured by common sense and speak directly to the rhythms of other human bodies.
Most film making necessitates collaboration. Within a pedagogical situation, film making can also be an opportunity to think about social bodies and shared experience. Film making, like music, requires both discipline and letting go. It contains all the contradictions of needing artifice to appear natural and rigour to seem relaxed.
Film making is haunted by all the films that have been made and all the lives that have been lived out within the echoes of films gone by. The proximity of film to mainstream moving image provides a fertile space for artists from which to create, comment and divert.
The intersection between art and film has always been a place where ideas can test themselves within fantasy and lived experience, where the powerful to the displaced can tell their sides of the story, where industry influences and disorientates and makers stand firm against that disorientation. Film making is a part of structures of power that are reflected in sight lines of who gets to see whom and where perspectives can be highlighted and shifted. Cameras allow us to get close to things that are far away and zoom back to see things that were previously discrete. This mobility of seeing and its relationship to surveillance and intimacy is important for artists. That artists have the dexterity to use this medium which is much younger than painting or sculpture has a fascinating provenance and an important future.
- Emily Wardill
Deutsche Übersetzung:
Das künstlerische Filmemachen ist mit Technologien des Sehens verbunden und wiederum mit der komplizierten und faszinierenden Beziehung dieser Technologien zu unseren eigenen Augen und unserem Bewusstsein. Technologien des bewegten Bildes haben die Art und Weise, wie wir über Erinnerung, Macht und Zeit nachdenken, erweitert, begrenzt und beeinflusst.
Mit Bildern und durch Bilder zu denken, wie sie miteinander sprechen, einander widersprechen und zwischen Spezifität und Abstraktion changieren, ist eines der großen Privilegien des Filmemachens. Der Schnitt ermöglicht es uns, von der Gegenwart aus, ein Gespräch mit der Vergangenheit zu führen. Er ermöglicht es uns, Verbindungen zu finden, die vom gesunden Menschenverstand verdrängt wurden, und direkt mit den Rhythmen anderer menschlicher Körper zu sprechen.
Das Filmemachen erfordert meist eine Zusammenarbeit. In einer pädagogischen Situation kann das Filmemachen auch eine Gelegenheit sein, über gesellschaftliche Akteure und gemeinsame Erfahrungen nachzudenken. Filmemachen erfordert, wie Musik, sowohl Disziplin als auch Loslassen. Es birgt die Widersprüche, dass Kunstfertigkeit natürlich, und Strenge entspannt erscheinen muss.
Das Filmemachen wird von all den Filmen heimgesucht, die gemacht wurden, und von all den Leben, die in den Echos vergangener Filme gelebt wurden. Die Nähe des Films zum Mainstream-Bewegtbild bietet Künstlern einen fruchtbaren Raum, in dem sie kreieren, kommentieren und ablenken können.
Die Schnittstelle zwischen Kunst und Film war schon immer ein Ort, an dem Ideen in der Fantasie und in der gelebten Erfahrung erprobt werden können, an dem die Mächtigen bis hin zu den Vertriebenen ihre Seite der Geschichte erzählen können, an dem die Industrie Einfluss nimmt und verwirrt und die Macher sich gegen diese Verwirrung behaupten. Das Filmemachen ist Teil von Machtstrukturen, die sich in den Sichtlinien widerspiegeln, wer wen zu sehen bekommt und wo Perspektiven hervorgehoben und verschoben werden können. Kameras ermöglichen es uns, nah an Dinge heranzugehen, die weit weg sind, und zurück zu zoomen, um Dinge zu sehen, die vorher unauffällig waren. Diese Mobilität des Sehens und ihre Beziehung zu Beobachtung und Intimität ist für Künstler wichtig. Die Tatsache, dass Künstler die Fähigkeit besitzen, dieses Medium zu nutzen, das viel jünger ist als die Malerei oder die Bildhauerei, hat eine faszinierende Herkunft und eine wichtige Zukunft.
- Emily Wardill
Univ.-Prof. Emily Wardill
e.wardill@akbild.ac.at
Mag. Anahita Asadifar
a.asadifar@akbild.ac.at
Mara Chavez
Student assistant
tamara.chavezlechleitner@student.akbild.ac.at
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