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Die kawaii-Kultur in Tokio an der Schnittstelle zu Kunst, Design und Alltagskultur: Mikro- und Makroebenen visueller Kommunikation und Produktion

Astrid Engl
Dissertationsstipendiatin an der Akademie der bildenden Künste Wien | Abschluss-Stipendium des Doktoratszentrums 2017|18

Abstract

Die japanische kawaii- Kultur ( cute culture ) ist eine sehr visuelle Kultur, deren auffallenden ästhetischen Merkmale nicht nur zahlreiche Verbindungen zu Kunst (Richtungen, Strömungen, Konzepte) aufweisen, sondern über die auch auf komplexe Art und Weise soziale Verhältnisse verhandelt werden. Hier knüpfe ich mit meiner Dissertation an, in dem ich die kawaii- Kultur über ihre Funktionen, im Hinblick auf Formen visueller Kommunikation und Produktion, untersuche.

Dafür frage ich in einem größeren Zusammenhang (Makroebene) danach, wie und wo die kawaii- Kultur über ihre speziellen ästhetischen und performativen Attribute in der japanischen Gesellschaft sichtbar wird (u.a. in Bezug auf formale Merkmale, Konnotationen, Bedeutungsdimensionen und -Zuschreibungen) und welche sozialen Funktionen sie in den jeweiligen Feldern erfüllt. Im Anschluss daran erforsche ich im Detail (Mikroebene), wie Individuen aktiv an der kawaii- Kultur partizipieren, welche Strategien, Mittel und Instrumente hier zum Einsatz kommen und welche Bedürfnisse und Motive dahinter stehen. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Untersuchung von kawaii in Bezug auf Gender- und Identität sowie im Hinblick auf DIY/Crafting -Strategien.

Die Erforschung der kawaii- Kultur über soziale Strukturen und in einem intellektuellen Diskurs kann hier entscheidende Erkenntnisse liefern, um neue gesellschaftliche Phänome – auch im Westen und in Österreich – besser zu verstehen. Die Anwendung künstlerisch-experimenteller Methoden (Artefakteanalyse und Deutungsmusterkarten in Verschränkung mit kontextuellen Interviews) soll dabei einen Beitrag leisten, um eine Etablierung von Kunst/Design und Forschung in ihrem wechselseitigen Verhältnis – Kunst/Design durch Forschung und vice versa – im Kanon anerkannter forschender Disziplinen zu ermöglichen.

Bio

based in Vienna & Tokyo • work and study periods in London, Sydney, New York and Tokyo • trained as a milliner, graphic designer, artist and teacher • research stays on the kawaii-culture enabled by the Marietta Blau scholarship and the Canon Foundation fellowship • fields of interest:  contemporary dance, japanese vintage toys, shodō, kimono art • inspiration: pop art books

Kontakt

astrid.engl@live.at