Gegensätze, die zusammengehören: Kunst-Markt-Kritik-Krise
Vortrag von Isabelle Graw organisiert vom Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Dieser Vortrag widmet sich dem spannungsreichen Verhältnis zwischen "Kunst" und "Markt." Er setzt bei der Prämisse an, dass beide in dem selben Maße durch ein inneres Band zusammengehalten werden wie sie beständig voneinander wegstreben und gleichsam im Dauerclinch miteinander liegen. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, wie die Erfordernisse des Kunstmarktes zumal im Zuge des letzten "Kunstboomes" verstärkt in die Selbstverständnisse und Kompetenzprofile der Akteur/innen hineinreichen. Dessen ungeachtet scheint jedoch der Hang, zwischen "Kunst" und "Markt" zu polarisieren, in Krisenzeiten noch zuzunehmen. An diesem Punkt kommt die Kritik ins Spiel, von der zu zeigen sein wird, dass sie den Marktverhältnissen einerseits assoziiert ist, um sie andererseits jedoch potentiell anprangern zu können.
Isabelle Graw ist Kunstkritikerin und lebt in Berlin. 1990 gründete sie mit Stefan Germer+ die Zeitschrift "Texte zur Kunst" in Köln, deren Redakteurin sie seither ist. Sie lehrt Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste (Städelschule) in Frankfurt am Main.
Jüngste Veröffentlichungen:
- Der große Preis. Kunst zwischen Markt und Celebrity Kultur, Köln 2008.
- Under Pressure. Pictures, Subjects, and the New Spirit of Capitalism (Hrg. mit Daniel Birnbaum), Berlin 2008.
- Canvases and Careers today. Criticism and its Marktes (Hrg. mit Daniel Birnbaum), Berlin 2008.