Havana Modern: Critical Readings in Cuban Architecture

Anders als die meisten Revolutionen hat das kubanische Experiment die Hauptstadt nicht nach den Idealen des neuen Regimes umgebaut, sondern alles erhalten, was vorher da war, einschließlich der unter Batista errichteten Hotels und Kasinos. Heute ist Havanna nicht nur eine Vitrine moderner Architektur, sondern auch eine Metropole, die noch so funktioniert wie 1959: Gebäude, Autos, Kabaretts und Kinos aus den 1950er Jahren sind erhalten, und die Werte der modernen Bewegung immer noch gegenwärtig in einer Stadt, die von der Postmoderne, der Dekonstruktion oder der Ästhetik des einundzwanzigsten Jahrhunderts unberührt bleibt. Dieser Band versammelt Architekturhistoriker_innen, Kulturkritiker_innen und Künstler_innen, die neue Lesarten für diese letzte Stadt der Moderne eröffnen.

Beiträge von: Guillermo S. ARSUAGA, Miguel CABALLERO, Marco CASTILLO, Coop HIMMELB(L)AU, Darja FILIPPOVA , Rubén GALLO, Carlos GARAICOA, Terence GOWER, Andrés JAQUE, Sylvia LAVIN, Iván L. MUNUERA, Bart-Jan POLMAN, Lisa SCHMIDT-COLINET, Alexander SCHMOEGER, Mark WIGLEY, Florian ZEYFANG

Im Rahmen der Buchpräsentation wird Rubén Gallo eine Einführung in sein Buch Havana Modern: Critical Readings in Cuban Architecture geben, Terence Gower wird Havana Case Study vorstellen: The American Embassy und Florian Zeyfang, Lisa Schmidt-Colinet & Alexander Schmoeger werden über ihre Installationen sprechen und Ausschnitte aus ihrem Film Institute Above Ground zeigen.

Rubén Gallo ist der Autor mehrerer Bücher über die Kultur des zwanzigsten Jahrhunderts, darunter Mexican Modernity: The Avant-Garde and the Cultural Revolution (MIT, 2005), Freud's Mexico: Into the Wilds of Psychoanalysis (MIT, 2010) und Proust's Latin Americans (Hopkins, 2014). Er hat zwei Romane veröffentlicht - Teoría y práctica de La Habana (2017) und Muerte en La Habana (2021) - und arbeitet derzeit an einer Kulturgeschichte des Modernismus in Kuba. Er lehrt an der Princeton University und ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Terence Gower ist ein kanadischer Künstler, der zwischen New York und Mexiko-Stadt lebt. Er hat in zahlreichen Museen, Biennalen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt. Seine langjährige Beziehung zu Mexiko war Gegenstand der Ausstellung The Good Neighbour in der Americas Society, New York, im Jahr 2021. Derzeit bereitet er eine Intervention im Barcelona-Pavillon vor, die auf seiner Studie über die Literatur und urbane Kultur der 1920er Jahre in Barcelona basiert. Seine Serie von Installationen über die Gestaltung von US-Botschaften im Kalten Krieg, darunter das in diesem Buch vorgestellte Projekt, wird im Winter 2023-24 in einer Einzelausstellung im Kraftwerk Toronto zu sehen sein. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: Ciudad Moderna (2006), Display Architecture (2007), Havana Case Study (2017) und Terence Gower: The Good Neighbour (2021).

Lisa Schmidt-Colinet und Alexander Schmoeger arbeiten als Architekten in Wien, Florian Zeyfang als Künstler und Filmemacher in Berlin. Seit 2003 arbeiten sie gemeinsam an der Erforschung der kubanischen Architektur und Kunst durch Publikationen, Ausstellungen und audiovisuelle Installationen. Ihre Arbeiten wurden u. a. in Lissabon, Rio de Janeiro, Havanna und Danzig ausgestellt. Ihre Filme wurden auf Festivals wie der Berlinale, der Viennale, dem Kurzfilmfestival Oberhausen und anderen gezeigt. Zusammen mit Eugenio Valdés Figueroa veröffentlichten sie Pabellón Cuba, 4D-4 Dimensions, 4 Decades, ein umfangreiches Lesebuch über Kunst, Architektur und Film in Kuba (b_books: Berlin 2008), das auf einem Ausstellungsprojekt für die 8. Havanna Biennale 2003 basiert, das vom Künstlerkollektiv RAIN (Siggi Hofer, Susi Jirkuff, Lisa Schmidt-Colinet, Alexander Schmoeger, Eugenio Valdés Figueroa, Florian Zeyfang) konzipiert wurde.