Artist-led Warsaw: Notes on the Landscape of Independent Contemporary Art and Culture Production in the City

Der Vortrag wird sich auf die Landschaft der zeitgenössischen Kunst- und Kulturproduktion in Warschau konzentrieren, und zwar durch die Sicht von Zazenskis vielschichtiger, miteinander verbundener Praxis: als Direktorin des Stroboskop Art Space, als Gründerin und Mitorganisatorin von FRINGE Warszawa sowie als Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Zeitschrift MOST. Sie wird die Bedeutung von von Künstlern geführten Initiativen und deren kritische Rolle in der kulturellen Entwicklung hervorheben, ebenso wie die Gründung und Zusammenarbeit innerhalb verschiedener nicht-hierarchischer Strukturen und Netzwerke. Zudem wird sie Einblicke in den politischen Kontext Warschaus gewähren und aufzeigen, wie sich die kulturelle Landschaft in den letzten zehn Jahren entsprechend entwickelt hat.

Kathryn (Katie) Zazenski: Künstlerin, Kuratorin, Autorin, Redakteurin und Dozentin, deren Praxis sich auf die kulturelle Produktion in unabhängigen, von Künstlern geführten Gemeinschaften konzentriert. Seit 2018 leitet sie den unabhängigen Kunstraum Stroboskop in Warschau, wo sie über 40 Ausstellungen (mit Künstlern aus Polen und dem Ausland) produziert und zahlreiche Künstlergespräche und Vorträge über zeitgenössische Kunst in Ost- und Mitteleuropa veranstaltet hat. Im Rahmen von Stroboskop hat sie auch mehrere kritische internationale Partnerschaften mit von Künstlern geführten Räumen ko-kuratiert und mitorganisiert, darunter Superbien! in Berlin und MATCA in Cluj. Zazenski arbeitet auch als unabhängige Kuratorin, wobei ihr jüngstes Projekt die Einzelausstellung von Patryk Różycki „I don't feel nostalgia for the shame, but for our time together“ in der Gdansk City Gallery 1 war. Im Jahr 2020 begann Zazenski als Redakteurin und Autorin für die Zeitschrift BLOK zu arbeiten, für die sie auch die monatliche Kolumne „Off-space Q + A“ verfasste, die als Archiv für von Künstlern geführte Räume und Projekte in der CEE-Region diente. Die Kolumne lief bis November 2022 und stellte in dieser Zeit 28 einzigartige Räume vor und ist nach wie vor eine der wenigen Ressourcen, die solche Projekte in der Region dokumentieren.

Im Jahr 2021 übernahm sie zusammen mit Vera Zalutskaya und Ewa Borysiewicz die Rolle der Co-Chefredakteurin der Zeitschrift, die sie bis Februar 2024 leiteten. Das Team trat offiziell zurück und gründete im April 2024 gemeinsam das Magazin MOST, dessen Mitbegründerin und Mitherausgeberin Zazenski ist. Im Jahr 2022 gründete Zazenski auch FRINGE Warszawa, eine jährliche Veranstaltung, die von Künstlern geführte, basisorientierte Räume und Projekte in Warschau präsentiert. Im ersten Jahr wurden neun Räume und Projekte vorgestellt, 2023 waren es 22 und in der letzten, dritten Ausgabe (2024) mehr als 80, was zeigt, wie wichtig eine solche Veranstaltung ist. Zazenski organisiert das Projekt derzeit zusammen mit einem kleinen Team, das sich dafür einsetzt, dass FRINGE eine wichtige Plattform für unabhängige zeitgenössische Kunst in Polen bleibt.

Zazenski hatte Lehraufträge in Europa und den USA, u. a. an der Kunstakademie von Lettland (LV), am Dartmouth College und an der Rutgers University (USA) sowie an der School of Form und an der Akademie der Schönen Künste in Warschau (Polen). Zazenski erhielt ihren Master of Fine Arts in Bildhauerei von der Cranbrook Academy of Art (USA) und ist zweimalige Stipendiatin des Fulbright-Programms in Polen, wo sie seit 2015 lebt.