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Forschungs- und Austauschprogramm Doktorand_innen Österreich-Schweden 2025

Datum
Termin Label
Forschungs-Austauschprogramm
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ortsbeschreibung
Verschiedene Orte und Institutionen

Ein Forschungs-Austauschprogramm zwischen Österreich und Schweden, das von Prof. Dr. Marina Gržinić (Akademie der bildenden Künste Wien) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Büro der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Erasmus Plus Programm, der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) und der Sigmund Freud Privatuniversität Wien durch ihr Interdisziplinäre Forschungsstelle Islam und Muslim_innen in Österreich und Europa (IFIME) initiiert wurde.

Diese Initiative wird weiter unterstützt durch das Institut für Forschung zu Migration, Ethnizität und Gesellschaft (REMESO) der Universität Linköping, Schweden, das AKH Wien/Medizinische Universität Wien, Salam Oida und ARA.

Programmausschuss:

  • Marina Gržinić
  • Asma Aiad
  • Henrie Dennis
  • Adis Šerifović

Übersetzung und Technische Unterstützung: Anahita Neghabat

Dieses Austauschprogramm setzt das erste Treffen und den Austausch fort, der 2024 in Schweden am Institut für Forschung zu Migration, Ethnizität und Gesellschaft (REMESO) der Universität Linköping begann. Es wurde unterstützt von der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Erasmus Plus Programm, der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) und REMESO.

Das Programm wurde entwickelt, um interdisziplinäre akademische Zusammenarbeit und Wissensaustausch in den Bereichen Philosophie, Theorie, Soziologie und Migrationsstudien zu fördern. Ziel ist es, eine Plattform für Doktorand*innen zu schaffen, um sich in transnationale Forschungsdialoge einzubringen, Expertise zu teilen und ihre akademischen Netzwerke zu erweitern.

Montag, 10. März 2025
Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, Sitzungssaal (EG).

9.30: Willkommensworte von Ingeborg Erhart, Angelina Kratschanova und Programmpräsentation von Marina Gržinic
Dr. Ingeborg Erhart is Vice-Rector for Art and Teaching at the Academy of Fine Arts Vienna.
BA EMBA Mag. Angelina Kratschanova, since 2022 Head of the International Office at the Academy of Fine Arts Vienna.
Univ. Prof. Dr. Marina Gržinić ist Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien, Leitung des Studio for Art and Intervention/Concept (Post-Conceptual Art Practices)). Sie leitete das kunstbasierte Forschungsprojekt “Conviviality as Potentiality” (FWF AR679, 2021–25).

10:00 – 11:15 Uhr Panel 1 (Moderation von Henrie Dennis; Dennis ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Titel der Dissertation: Gendersprachlicher Diskurs in Grenzpolitiken: Die Rolle von Whiteness und ihr Einfluss auf globale Migration)

Ellen Rahm: Lokale Governance in der Migrations- und Integrationspolitik in Schweden – Orte politischer Innovation und Auseinandersetzung?
Ellen Rahm ist PhD-Kandidatin am Institut für Migrations-, Ethnizitäts- und Gesellschaftsforschung (REMESO) an der Linköping-Universität in Schweden. Mit einem akademischen Hintergrund in Public Sociology und Politikwissenschaft verfügt sie über berufliche Erfahrung in der Politikforschung auf supranationaler und lokaler Governance-Ebene. Ihre aktuelle Forschung untersucht politische Divergenzen zwischen lokalen Regierungen und dem schwedischen Staat, wobei sie sich auf die zunehmende Variation lokaler Migrations- und Integrationspolitiken konzentriert – trotz der Bemühungen der Zentralregierung, strengere Steuerungshierarchien durchzusetzen. Sie erforscht, wie lokale Regierungen Strategien entwickeln, um Migrant*innen anzuziehen, unterzubringen und zu halten, und analysiert, inwiefern diese Maßnahmen als Akte politischer Innovation und Auseinandersetzung in einem institutionellen Kontext fungieren, der zunehmend migrationsfeindlich wird.

Hossam Sultan: „An die Zukunft denken, in der Vergangenheit gefangen“: Imaginationen der künftigen Heimat in der palästinensischen Diaspora in Deutschland
Hossam Sultan ist PhD-Kandidat am Department of Culture and Society (IKOS) der Linköping-Universität in Schweden. Er ist ausgebildeter Sozialanthropologe und hat einen MA von der Universität Uppsala sowie einen BA von der American University in Kairo. Seine Forschung konzentriert sich auf transnationale Migration, space und place sowie Temporalitäten – insbesondere darauf, wie die palästinensische Diaspora in Deutschland Konzepte von Heimat und Zukunft imaginiert und navigiert.

Anahita Neghabat: Postmigrantische feministische Wissensproduktion in Kunst und Aktivismus in Österreich und der DACH-Region
Anahita Neghabat ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Sozialanthropologin und Künstlerin und setzt sich mit kritischer Bildung, Meme-Kultur, feministischen Ontologien und der Erforschung von (antimuslimischem) Rassismus auseinander. In ihrer Forschung untersucht sie, wie postmigrantische feministische Bewegungen in Österreich und der deutschsprachigen (DACH-)Region Wissen durch künstlerische und aktivistische Praktiken produzieren und zirkulieren lassen und wie diese Wissensformen als widerständige Werkzeuge fungieren.

Miguel González Cabezas: Pluralitäten in der Singularität: Ambivalenz und Demokratie in der gegenwärtigen global-kapitalistischen Welt
Miguel González Cabezas ist PhD-Kandidat in Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er ist Künstler und Forscher und setzt sich kritisch mit den Schnittstellen zwischen Nationalstaat und neoliberalem globalen Kapitalismus auseinander. Seine Forschung beschäftigt sich mit Fragen des Managements von Leben, Rassismus, Migration und sozialen Bewegungen, wobei er insbesondere die Ambivalenzen untersucht, die zeitgenössische demokratische Strukturen innerhalb kapitalistischer Rahmenbedingungen prägen.

Kenna Sim-Sarka (aus Kanada, via Zoom): Umkämpfte Klimazukünfte: Indigene Perspektiven auf Klimareaktionen in Sápmi und Secwépmc
Kenna Sim-Sarka ist PhD-Kandidatin am Institut für Migrations-, Ethnizitäts- und Gesellschaftsforschung (REMESO) an der Linköping-Universität in Schweden. Ihre Forschung konzentriert sich auf indigene Perspektiven auf Klimawandel und Umweltpolitik, insbesondere auf Reaktionen auf Klimakrisen in Sápmi und Secwépmc. Sie untersucht, wie indigene Wissenssysteme und Governance-Strukturen dominante Klimanarrative herausfordern und alternative Visionen für nachhaltige Zukünfte bieten.

PAUSE

11:30 – 13:00 Uhr, Panel 2 (Moderation Asma Aiad, ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Titel der Dissertation: Ästhetik der Teilhabe: Die Repräsentation von Musliminnen in Österreich durch Kunst und Kultur im Kontext sozialer Gerechtigkeit und Inklusion*)

Cathérine Franziska Lehnerer: Philosophische Fragen zur Partizipation an Bildungsprozessen durch Comic-Produktion
Cathérine Franziska Lehnerer ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Lehnerer ist Lehrerin und Künstlerin mit Sitz in Wien und entwickelt gemeinsam mit jungen Menschen ein Workshop-Konzept, das auf schulischer Praxis basiert und sich an einer kritisch-radikalen Theorie der Bildung orientiert.

Mansi Kashatria: Radikales Ärgernis? Zeitgenössische Kunstpraktiken und re-imaginierte Globalität
Mansi Kashatria ist Postgraduiertenstipendiatin für Ethnic and Migration Studies am Institut für Migrations-, Ethnizitäts- und Gesellschaftsforschung (REMESO) an der Linköping-Universität in Schweden. Sie wuchs in Indien auf und absolvierte dort den Großteil ihrer Ausbildung unter dem „kolonialen Nachhall“ soziokultureller Interaktionen, wodurch ihre Beziehung zur zeitgenössischen Kunst und globalen Ästhetiken oft fragmentiert und kritisch war. Durch verschiedene Forschungsprojekte mit kleineren Kunst- und Kulturorganisationen in Indien, Deutschland und Schweden erforscht Kashatria inklusivere, sozialere und sogar radikalere Formen der Kunst.

Elisa R. Linn (Elisa Linn Roguszczak): Selbstorganisation von Unten zur Durchbrechung der Grenze: Die „Berliner Mauer als Kondom“ gegen das „Andere“ während der AIDS-Pandemie in der DDR
Elisa R. Linn (Elisa Linn Roguszczak) ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien, Autorin, Ausstellungsmacherin und Pädagogin. Derzeit unterrichtet sie am Bard College Berlin.

Aruanã Rosa: Zeitgenössische Herausforderungen der Bekämpfung von Rassismus – Perspektiven für globalen Antirassismus
Aruanã Rosa macht den PhD an der Universität von Aveiro (Portugal), hält ein Stipendium des European Consortium of Innovative Universities sowie der portugiesischen Stiftung für Wissenschaft und Technologie (ECIU-FCT); Mitglied des Centre for Research in Higher Education Policies (CIPES-UA) sowie der Kuratierung für Migration und Menschenrechte an der UFPE in Brasilien. Derzeit als Gast-PhD-Kandidat am REMESO-Institut der Linköping-Universität.

Alexandra Tatar (aus Finnland, via Zoom): Das teleportierte Subjekt im postsozialistischen Rumänien – Überlegungen zur Möglichkeit osteuropäischer Subjekte an der Schnittstelle von (globalen) Medien und Regionalgeschichte: Das Beispiel handgefertigter Satellitenschüsseln
Alexandra Tatar ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist Forscherin und bildende Künstlerin und lebt seit 2011 in Wien. Ihr Fokus liegt auf basisdemokratischen technologischen Bewegungen während der sozialistischen Ära.

MITTAGSPAUSE, INDIVIDUELL GESTALTET

14:00 – 15:00 Uhr, Panel 3 (Moderation Marina Gržinić)

Nicolina Öberg: Wohnungspolitik, migrantische Ansiedlung und das restriktive Migrationsregime
Nicolina Öberg macht den PhD am Institut für Migrations-, Ethnizitäts- und Gesellschaftsforschung (REMESO) an der Linköping-Universität in Schweden.

Neda Hosseinyar: Die Ästhetik der feministischen Bewegungen im Iran seit 1979: Feministische Strategien für soziale Gerechtigkeit – Navigieren zwischen Theokratie und Patriarchat
Neda Hosseinyar ist PhD-Kandidatin in Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie ist eine iranisch-österreichische multidisziplinäre Künstlerin, Kunstvermittlerin und Kulturarbeiterin. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Malerei sowie einen Master-Abschluss von der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 2020 bis 2023 war sie Co-Präsidentin der Vereinigung bildender Künstlerinnen* Österreichs (VBKÖ).

Amin Mohseni: Zwangsmigration aus Afghanistan: Eine sozial-rechtliche Analyse des Status von Migrant*innen im Iran (mit besonderem Fokus auf Hazara-Geflüchtete)
Amin Mohseni hat einen Master-Abschluss in Privatrecht und lehrte vor der Machtübernahme der Taliban an afghanischen Universitäten juristische Fächer. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Rechtsstaatlichkeit, akademische Freiheit, Menschenrechte, Minderheitenrechte, Migration und Asylpolitik. Er war zunächst Gastforscher am Institut für Kultur und Gesellschaft (REMESO) der Linköping-Universität im Rahmen des Scholars at Risk (SAR)-Programms und ist dort inzwischen als PhD-Kandidat tätig. Seine Forschung untersucht den Status afghanischer Geflüchteter in den Nachbarländern und die entsprechenden Einwanderungspolitiken.

Melike Isleyen: Imagination imperfekter Himmel
Melike Isleyen ist PhD-Kandidatin an der Oslo Metropolitan University, Department of Journalism and Media Studies, in Norwegen. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen erzwungene Migration, Gewalt durch Siedlerkolonialismus, visuelle Kulturen, dekolonial-feministische Perspektiven, Border Thinking und dekoloniale Zukunftsgestaltung.

ENDE DES ERSTEN TEILS PHD-PRÄSENTATIONEN

  • 16:00 – 18:00 Uhr: Stadttour von Asma Aiad mit Fokus auf Wiens imperiale und multikulturelle Highlights. Asma Aiad führt die Gruppe durch die Innenstadt, zeigt dabei Orte wie das Marcus Omofuma Denkmal, islamisches bzw. osmanisches Erbe in der Stadt, einige zentrale Sightseeing-Spots, bevor es Einblicke in migrantische Teile der Stadt gibt. Treffpunkt vor dem Hauptgebäude der Akademie der bildenden Künste, Schillerplatz 3.

  • 19:00 Uhr: Dinner im Bab Al-Yemen, Wiens erstes Yemeni Restaurant in der Troststraße 60-62, 1100 Wien. Jeden Tag von 10:00 – 23:00 geöffnet. Abendessen-Einladung von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), organisiert von Adis Šerifović und Asma Aiad.

Dienstag, 11. März 2025
Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Nußdorfer Straße 68/5, 1090 Wien
Von 10:00 bis 13:00 Uhr

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine österreichische Forschungseinrichtung, die innovative und interdisziplinäre Forschungsansätze, insbesondere in den Gesundheitswissenschaften, fördert. Sie ist nach dem Physiker Ludwig Boltzmann (1844–1906) benannt.

Programm vorgeschlagen und organisiert von Adis Šerifović, PhD-Kandidat an der Medizinischen Universität Wien.
Titel der Dissertation: Empowerment durch Partizipation: Verbesserung der Gesundheitskompetenz und Advocacy für inklusive Gesundheitspolitiken mit Muslim*innen in Österreich

PROGRAMM: VORTRÄGE

Dr. Georg Russegger, Head of Open Innovation in Science Center (Ludwig Boltzmann Gesellschaft)
Ziel im LBG OIS Center ist es, Räume für experimentelles sowie inter- und transdisziplinäres Arbeiten in Forschungs- und Innovationsfeldern zu erschließen. Die Einbindung von zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und der Auf- und Ausbau von Gemeinschaften rund um die Forschungskontexte des LBG OIS Center spielt dabei eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit den Ludwig Boltzmann Instituten ist es wichtig, Austausch- und Transferleistungen zu gestalten und diese zur Anwendung im Europäischen Forschungsraum zu bringen. 

Mag. Patricia Mussi-Mailer MA, Leiterin des Ludwig Boltzmann Institutes für Grund- und Menschenrechte: Vorstellung der wissenschaftlichen Projekte zum Thema Menschenrechte des Instituts
Das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung auf seinem Gebiet. Es treibt die Menschenrechtsforschung voran, vertritt einen menschenrechtsbasierten Ansatz und trägt zur Verbesserung der Menschenrechtsrealitäten in Österreich und im Ausland bei. Insbesondere zeichnet sich das Institut durch seine interdisziplinäre Ausrichtung und sein Engagement in der angewandten Forschung sowie der sogenannten „Third Mission“ aus. Das LBI-GMR betreibt Grundlagenforschung sowie angewandte Forschung, die aktuell, international, interdisziplinär und translational ist. Das Institut ist bestrebt, die positive gesellschaftliche Wirkung seiner Forschungsarbeit sicherzustellen; gleichzeitig sind seine Mitarbeiter:innen den höchsten Standards akademischer Exzellenz verpflichtet.

Professorin Claudia Tazreiter, LiU (Linköping University), Schweden: Geister der ungerecht Verstorbenen. Das Nachleben des rassistischen Kapitalismus.
Claudia Tazreiter ist Professorin am Institut für Forschung zu Migration, Ethnizität und Gesellschaft (REMESO) der Universität Linköping, Schweden. Ihre Forschung konzentriert sich auf die sozialen und affektiven Auswirkungen von erzwungener und irregulärer Migration auf die Kultur der Menschenrechte, die Rolle der Zivilgesellschaft im sozialen Wandel und visuelle Kulturen des Widerstands. Claudia ist Schwedens Vertreterin im Europäischen Advocacy-Komitee des globalen Netzwerks Scholars at Risk und ist Mitglied im Beirat der Akademie im Exil.

MITTAGESSEN BEI DER LUDWIG BOLTZMANN GESELLSCHAFT (LUDWIG BOLTZMANN SOCIETY)


Von 13:00 – 15:00 Uhr
AKH Wien/Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien

Mag. Steph Grohmann, MSc PhD (Leiterin des Ethikkomitees der Ludwig Boltzmann Gesellschaft): Forschungsethik als antifaschistische Praxis
Steph Grohmann bietet Beratung zu Forschungsethik über den gesamten Projektzyklus hinweg, von „Ethik by Design“ bis hin zur notwendigen Dokumentation für eine wirkungsvolle internationale Veröffentlichung. Ihr Fokus an der LBG liegt auf der fairen und gerechten Behandlung von Forschungsteilnehmer*innen und Mitwirkenden in partizipativer Forschung. Ihre eigene Forschung untersucht Gesundheitsungleichheiten bei marginalisierten Gruppen, einschließlich derjenigen, die von Obdachlosigkeit und Vertreibung betroffen sind. Vor ihrer Tätigkeit an der LBG arbeitete sie an den Universitäten London, Oxford und Edinburgh.

Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. scient. med. Igor Grabovac (Professor an der Medizinischen Universität Wien): Versagt Public Health? Die Rolle der Sozialtheorie bei der Förderung von Transdisziplinarität und partizipativer Forschung
Igor Grabovac ist außerordentlicher Professor und Facharzt für öffentliche Gesundheit an der Medizinischen Universität Wien. Er leitet das Community Health Lab, das sich auf die Verbesserung der Gesundheitsgerechtigkeit und die Verringerung von Versorgungsungleichheiten, insbesondere in der Krebsprävention und -versorgung, konzentriert. Dr. Grabovac koordiniert den Public Health Lehrplan für Medizinstudierende und ist der Hauptforscher von Projekten wie "CANCERLESS", das sich mit Krebsprävention bei Obdachlosen in Europa beschäftigt, und "CO-CAPTAIN", das darauf abzielt, die Krebsprävention bei Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern.

Es wird auch ein geführter Rundgang durch das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien angeboten, das größte Krankenhaus in Wien, durchgeführt von Prof. Grabovac.

15:00 – 18:00 FREIZEIT

18:30 – 23:00
Akademie der bildenden Künste Wien
Lehárgasse 8, 1. Stock
Studio für Kunst und Intervention/Konzept (Postkonzeptuelle Kunstpraktiken)

GEMEINSCHAFTLICHES ESSEN, PERFORMANCE, PRÄSENTATION und DJ BAWO

Essen zubereitet von Afro Rainbow Austria (ARA) wird allen Teilnehmenden angeboten! Gemeinschaftliches Essen als künstlerische Intervention unterstützt von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG).

Um 18:30 öffnet die Food Bar
Um 18:45 beginnt das Programm mit vier Veranstaltungen und endet mit DJ BAWO

Moderation: Marina Gržinić und Anahita Neghabat

  • Marissa Lôbo und Roma Rio (aus Brasilien via ZOOM)

Marissa Lôbo ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Titel der Dissertation: Curating with Care: Politik der Zuneigung, Fürsorge und Affinität.
Marissa Lôbo präsentiert ihre PhD-Forschung in einem Gespräch mit Roma Rio (Brasilien) über die Neugestaltung und Erweiterung kuratorischer Praktiken durch die Linse der Zuneigung. Roma Rio lebt im Gebiet um den Tucunduba-Fluss in Belém-PA. Roma Rios Arbeit und Forschung verweben Intimität und Kollektivität, indem familiäre Beziehungen, Liebe und Freundschaft erkundet werden, um die soziokulturelle Geschichte der Region, in der Roma Rio tätig ist, miteinander zu verweben. Marissa Lôbo ist Künstlerin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Sie war Teil von maiz, einem selbstorganisierten Kollektiv von/für Migrant*innen, und mitbegründete Kültüř Gemma!. Lôbo hat auch Projekte wie die Night School bei den Wiener Festwochen mitkuratieret.

  • Nataša Mackuljak

Nataša Mackuljak ist Doktorandin der Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Titel der Dissertation: Über historische Kontinuitäten zwischen antifaschistischer Frauenaktion und feministischer Performancekunst im ehemaligen Jugoslawien.
Nataša Mackuljak präsentiert ihre PhD-Forschung in einer Lecture Performance mit dem Titel Antifascist Spirit, basierend auf ihrem Artikel Antifascist Spirits: Erwähnen und Erinnern. Mackuljak ist Performerin, Multimedia-Künstlerin, Sozialarbeiterin, Kuratorin und Kulturproduzentin. Sie studierte Wissenschaften und Technologie der Multimedia an der Universität für Sozialwissenschaften in Udine und arbeitete in Italien als Radio- und TV-Redakteurin für wöchentliche Programme auf Rai 3 (2005–2008). Von 2016 bis 2018 kuratierte und leitete sie mit das Transcultural Festival for Art and Activism – Wienwoche, wo sie derzeit als geschäftsführende Direktorin tätig ist.

  • Henrie Dennis

präsentiert Afro Rainbow Austria (ARA), die erste Organisation in Österreich, die von und für queere Afrikaner*innen gegründet wurde. Die Organisation setzt sich für die Rechte von und die Empowerment von LGBTQ+-Menschen afrikanischer Abstammung ein und fördert einen intersektionalen Dialog, Gemeinschaftssolidarität und soziale Gerechtigkeit. Mag.art. Henrie Dennis ist eine in Nigeria geborene Menschenrechtsaktivistin, Kunstkuratorin und Kulturvermittlerin, die sich kontinuierlich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von LGBTIQ+-Personen afrikanischer Herkunft einsetzt. Sie ist außerdem die Gründerin von Afro Rainbow Austria. Henrie trägt viele Hüte: Sie arbeitet als Sozialarbeiterin bei der Straßenzeitung Augustin, während sie gleichzeitig ein Ph.D.-Studium in Philosophie an der Akademie der bildenden Künste Wien absolviert. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Themen wie Queerness, Migration, Umverteilung von Ressourcen, Geschlecht, Antirassismus und Dekolonisierung.

  • Asma Aiad

präsentiert Salam Oida, ein Kollektiv, das sich der Förderung von Vielfalt in Kunst und Kultur widmet, insbesondere durch die Unterstützung von Muslim*innen und People of Color in Österreich. Gegründet von Asma Aiad und Ines Mahmoud, ist eine ihrer wichtigsten Initiativen das jährliche Festival Muslim*Contemporary, das Kunst als Form des Widerstands gegen systemische Unterdrückung nutzt und Räume für Austausch und gemeinschaftlichen Aufbau schafft.
Asma Aiad, BA MA ist Künstlerin, Kuratorin und Aktivistin. Aiad ist auch Mitbegründerin von Salam Oida, einer Initiative, die Vielfalt in Kunst und Kultur feiert, und Initiatorin des interdisziplinären Festivals Muslim*Contemporary. Sie untersucht muslimische Identitäten in Österreich und Europa sowie muslimische Ästhetiken in Kunst und Kultur.

Mittwoch, 12. März 2025

09:00 Uhr Besuch des Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW)
Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6 - 8, A-1010 Wien

10:15 Uhr Ubahn zur Sigmund Freud Privatuniversität (SFU)

11:00 – 14:00 Uhr Sigmund Freud Privatuniversität (SFU)
Interdisziplinäre Forschungsstelle Islam und Muslim*innen in Österreich und Europa (IFIME)
Campus Prater, Freudplatz 3, 1010 Vienna, Room: E603
IFIME widmet sich der differenzierten und reflektierten Forschung zu den gelebten Realitäten von Muslim*innen in Österreich und Europa. Der Fokus liegt auf ihrer sozialen, wirtschaftlichen, politischen und bildungspolitischen Teilhabe, ihrem Engagement in verschiedenen beruflichen, akademischen und persönlichen Bereichen sowie ihrer Selbstwahrnehmung und der Darstellung durch andere. Der Workshop an der SFU wird von Asma Aiad organisiert, mit der Teilnahme vonProfessorin Claudia Tazreiter, LiU (Linköpings Universität), Schweden, die eine Diskussion über die Entwicklung von Forschungsberufen in der heutigen Welt führen wird und was es bedeutet, Forscher/in, Anwalt/Anwältin und Aktivist/in in der EU, die von Rassismus durchzogen ist, zu sein.

Haqqi Bahram, LiU (Linköpings Universität), Schweden: Staatenlosigkeit als Erbe und das Potenzial von Übergangsjustiz

Dieser Vortrag untersucht meine Forschung zur Staatenlosigkeit, mit dem Fokus auf dem Fall der Kurden in Syrien. Staatenlosigkeit wird in internationalen Übergangsjustizmechanismen oft übersehen, ist jedoch eng mit systemischen Ungerechtigkeiten und Menschenrechtsverletzungen weltweit verbunden. In der aktuellen Übergangsphase Syriens ist Staatenlosigkeit zu einem dringenden Thema geworden, das Gerechtigkeit erfordert, angesichts politischer Veränderungen, Regierungswechsel und wachsender Forderungen nach Demokratie und Rechenschaftspflicht. Der Vortrag beleuchtet die Erfahrungen sowohl der vertriebenen Kurden als auch derer, die in Syrien geblieben sind, und hebt die Staatenlosigkeit als ein fortwährendes Erbe hervor, das tausende Leben beeinflusst. Ich argumentiere, dass Staatenlosigkeit als ein entscheidendes Element im sich entwickelnden Übergangsjustizrahmen Syriens anerkannt werden sollte.

Haqqi Bahram hat seinen Doktortitel in Ethnischen und Migrationsstudien im Januar 2025 an der Linköpings Universität, Schweden, erlangt. Seine Forschung konzentriert sich auf Staatenlosigkeit, erzwungene Migration und Identitätsbildung. Seine Interessen erstrecken sich auf die globale Governance der Staatenlosigkeit, die Politik des Wissens, Flüchtlingsaktivismus und Selbstrepräsentation in der internationalen Politik. Er unterrichtet Kurse zu Staatsbürgerschaft, Grenzen und Konflikten und hat zuvor als leitender Mitarbeiter in humanitären und Entwicklungsprogrammen in Syrien gearbeitet.

Mezze werden bereitgestellt.

14:00 – Abschluss von Asma Aiad, Adis Šerifović, Claudia Tazreiter und Marina Gržinić