Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2025: Antonia De La Luz Kašik
Den mit 5.000 Euro dotierten Birgit-Jürgenssen-Preis 2025 erhält die Künstlerin Antonia De La Luz Kašik.
Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 9. April 2025, in der Aula der Akademie der bildenden Künste Wien statt.
Die Jury würdigt Antonia De La Luz Kašik als eine in Gedenken an Birgit Jürgenssen besonders würdige Preisträgerin. Ihre künstlerischen Arbeiten spannen einen außergewöhnlichen Bogen zwischen analogen filmischen Werken, skulpturalen Apparaturen und Zeichnungen. Sie zeichnen sich durch eine unverwechselbare künstlerische Handschrift aus und bestechen mit feministischer Bildsprache.
Antonia De La Luz Kašiks filmische und zeichnerische Arbeit ist von einer gleichermaßen konzeptuellen wie tastend-intuitiven Herangehensweise geprägt, die in deutlicher Resonanz zum multimedialen emanzipatorischen Œuvre Birgit Jürgenssens steht. Eine zentrale Rolle spielt dabei Kašiks experimentelle Auseinandersetzung mit der 16mm-Filmkamera, die sie durch skulpturale Erweiterungen modifiziert. Mit dem so veränderten Blick durch die Kamera transformiert sie nicht nur das gefilmte Bild, sondern greift förmlich in die abgebildete Wirklichkeit ein. Was auf den ersten Blick wie eine Virtual Reality-artige Apparatur erscheint, entpuppt sich als radikal analoges Instrument. Auf diese Weise rückt die Künstlerin das Sehen selbst in den Fokus – als reziproken, instabilen Akt, der im menschlichen Körper verankert ist. Dabei hinterfragt sie, inwiefern technologische Apparaturen, die neue virtuelle Wirklichkeiten generieren, nicht längst physische Realitäten geschaffen haben.
Die Experimentierfreudigkeit und Fragilität von Kašiks Vorgehen spiegelt sich auch in ihren vegetabil-organischen Zeichnungen wider, die an den Automatismus surrealistischer Künstler_innen erinnern und an die Schwelle des introspektiven Wahrnehmens führen.