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Franzis Kabisch erhält Cathrin-Pichler-Preis 2021

Franzis Kabisch erhält den von der Stadt Wien geförderten mit 2.500 Euro dotierten Cathrin-Pichler-Preis 2021, eine Präsentation ihrer Arbeit findet im Rahmen des Akademierundgangs im Jänner 2022 statt.

Die Jury des Cathrin-Pichler-Preises hat sich heuer aus einer Reihe hervorragender Einreichungen für Franzis Kabisch als Preisträger*in entschieden. Ihr künstlerisches Forschungs- und Filmprojekt Between Images thematisiert die Darstellungen von Abtreibungen in Filmen und Serien. Wie wurden und werden diese gezeigt, repräsentiert oder tabuisiert, sichtbar gemacht oder dem Unsichtbaren zugeordnet? Welche Stereotypen oder Klischees lassen sich ausfindig machen und wie kann es gelingen, zwischen diesen Bildern einen Raum zu generieren, der sich der binären Logik des Zeigens oder Nicht-Zeigens, der vermeintlichen Sicht- oder Unsichtbarkeit entzieht? Wie schon andere Arbeiten von Franzis Kabisch fragt auch dieses experimentelle Filmprojekt, das im Rahmen des Rundgangs 2022 präsentiert werden soll, nach den Peripherien des Bildes, an denen das Sicht- und Unsichtbare ineinander übergehen können, die Beziehungen zwischen dem Begriff und dem Begreifen von etwas aus dem Lot gebracht und fragwürdig werden, sich öffnen für die Möglichkeit neu erfahrbar zu werden. Dies gilt auch für das filmische Bild selbst, das Kabisch in ihrer Zwei-Kanal-Installation zwischen visuellen und haptischen Qualitäten lokalisieren will.

Mit diesem Forschungsprojekt schreibt Franzis Kabisch, die das Master Critical Studies Programm an der Akademie der bildenden Künste Wien 2019 absolviert hat, die mit Cathrin Pichler verbundene experimentelle Praxis an der Schnittstelle wissenschaftlicher und künstlerischer Methoden genauso fort wie die kritische Auseinandersetzung mit Archiven und die Notwendigkeit diese aus einer queer-feministischen Perspektive in den Blick zu nehmen.

Jurymitglieder: Nina Schedlmayer, Sabine Breitwieser, Felicitas Thun-Hohenstein, Dorit Margreiter und Andreas Spiegl

Franzis Kabisch arbeitet als Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin und Autorin in Berlin und Wien. Beeinflusst aus verschiedenen Kontexten wie Körperarbeit, Kunst, Aktivismus und Deutsch-Sprachunterricht, liegt der Fokus ihrer Arbeit auf dem Zusammenkommen von Sprache und Macht, dem Begehren nach Normen und der Widerständigkeit von Körpern. Ihr aktuelles Projekt zu Darstellungen von Abtreibungen hat 2019 im Rahmen des BKA-START-Stipendiums als Filmprojekt begonnen und wird aktuell als Promotion am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien weitergeführt. Gefördert von einem DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erforscht sie darin die visuelle Konstruktion von Trauma und das Konzept des situierten Sehens. Ihre Projektergebnisse und Forschungsprozesse teilt sie als Lehrbeauftragte auch in Seminaren an der Universität zu Köln und der Akademie der bildenden Künste Wien. www.franziskabisch.net