Sakina Teyna X Salah Ammo
Konzert, Vortrag und Gespräch mit Zehra Baraçkılıç
Was passiert, wenn Heimat und Vaterland nur Vorstellungen sind, die von den Kolonialmächten verspielt wurden – vom Osmanischen Reich über britische und französische Unterdrückung bis hin zur türkischen, irakischen und syrischen Verweigerung? Wie kann man die Schönheit der eigenen Stimme vermitteln, wenn man sie nie in der Öffentlichkeit gehört hat?
Kurde zu sein und die kurdische Sprache zu verwenden, ist hochpolitisch und zeugt von Selbstachtung und Selbstermächtigung. Sowohl Sakina Teyna, eine kurdische Sängerin aus der Türkei, als auch Salah Ammo, ein syrisch-kurdischer Musiker, Komponist und Sänger, sind sich dieser Macht bewusst und setzen sich dafür ein, dass die Stimmen der kurdischen Diaspora gehört werden. Sie verwenden Techniken, die auch ein nicht-kurdisches Publikum dazu einladen, musikalische Formate, die in Traditionen zwischen Jazz und Dengbej eingebettet sind, zu erahnen und zu schätzen. Die Notwendigkeit, Stimme und Musik als Imaginationen von Heimat zu lesen, ist sowohl in ihre künstlerische Arbeit als auch in ihr soziopolitisches Engagement eingeschrieben.