Zine Blast
Im Rahmen des Ausstellungsformats One Day Exhibition von Studierenden der Fachbereiche Kunst und Bildung und Gestaltung im Kontext.
Ein Zine mit Beiträgen von: Lisa Achammer, Jacob Bartmann, Jessica Koppa, Elke Leithner, Johanna Schlager, Victor Thiery, Svenja Zewe
Die Corona-Pandemie, der Klimawandel, gesellschaftlicher und politischen Umbruch lassen uns auf die Zeit vor zirka 100 Jahren zurückblicken, welche von Unsicherheit und Arbeitslosigkeit und von revolutionären Bewegungen innerhalb der Künste geprägt war.
Historisch betrachtet gab es im letzten Jahrhundert unterschiedliche Phasen der Verunsicherung. Der Titel unseres Zines bezieht sich auf die im Juli 1914 erschienene erste Ausgabe der Zeitschrift BLAST. Diese, nur zweimal erschienene Zeitschrift, wurde von den „Vortizisten“, allen voran Percy Wyndham Lewis und Ezra Pound, herausgegeben und trat klar und kämpferisch für neue künstlerische Positionen ein. „Vortizismus‘“ stand im wörtlichen Sinne für Wirbel oder Strudel. Wyndham Lewis sah „im Zentrum des Strudels einen großen ruhigen Ort, an dem alle Energie konzentriert ist“.
Unsere heutige Situation lässt Vergleiche zu: demokratische Strukturen, gesellschaftliche und soziale Gewohnheiten sind ins Wanken gekommen.
Etwas Unsichtbares stellt die Welt auf den Kopf
Unvermittelt wurden wir in eine Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit katapultiert und somit aufgefordert, unsere Realität zu überdenken. Gewohnheiten und strukturelle Bedingungen verändern sich und fordern unser privates und öffentliches Leben heraus. Ein Bewusstsein dafür, dass die Errungenschaften unserer demokratischen Gesellschaften instabil sind, rückt in den Mittelpunkt. Wir realisieren, dass wir uns um diese sorgen, dass wir für diese kämpfen müssen. Es gilt eine Schärfung der Sinne zu beleben. Sicherheit ist auch in unserer westlichen Welt nicht mehr garantiert. Die Gewissheit, dass unserer Werte, Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten beständig sind, wurde ins Wanken gebracht.
Welche Bilder können die momentanen Gegebenheiten veranschaulichen? Welche Möglichkeiten bieten sich uns als Künstler_innen, diese Veränderungen zu reflektieren, ein künstlerisches Handeln daraus abzuleiten? Wir versuchen in unseren Projekten ein kollektives Empfinden der Gegenwart künstlerisch darzustellen. Unsere Bilder sollen das Unsichtbare sichtbar machen.
Die One Day Exhibitions finden im Sommersemester 2021 zweiwöchentlich sowohl am Institut für das künstlerische Lehramt (Karl-Schweighofer-Gasse 3, 1070 Wien) als auch online in der Virtual Gallery IKL ( https://virtual-gallery-ikl.akbild.ac.at ) statt. Die Ausstellungsreihe wird von Christoph Urwalek, Martin Beck, Elke Krasny, Claudia Lomoschitz, Franziska Thurner, Valerie Lange, Lena Fritsch, Jakob Lena Knebl, Maria Kaufmann, Veronika Atzorner, Bettina Wöss und Jana Strasser, in Kooperation mit der ÖH IKL und dem Atelier IKL betreut.
Weitere Termine:
17.03.2021 :
ZORRA HISTÉRICA , Video- und Audio-Collagen von Sarah Fichtinger
14.04.2021 :
Subjektive Herausforderungen in der pädagogischen Professionalisierung , installative Wandarbeit von Peter Haselmayer
28.04.2021 :
Chronologie des Verfalls in 32 Bildern , Installation von Lorenz Burkhart
Coronasäule , Corona als Chance , skulpturale Arbeit und Malerei von AKO
12.05.2021 :
Lockdown-Gedanken: Vorgehensweise/Fortgehensweise Covid 19 , Podcast und performative Videoarbeiten von Marlene Pillwein, Maja Sonnvilla, Julia Schmid
26.05.2021 :
Die Sirene spricht , Klang- und Videoinstallation von Ellice Renner
09.06.2021 :
Land_ART 1100 , Vermittlungsworkshop von Jakob Bartmann
23.06.2021 :
Looking at the Stories , Assemblagen von VezaCzyn
Körper im Kontext , multimediale Arbeiten von Sandra Bayer und Lydia Hinteregger