Deutsche Pop Zustände
Screening und Diskussion der Dokumentation Deutsche Pop Zustände , 80 Minuten. Deutschland 2015
Regie: Dietmar Post, Lucía Palacios
Einführung und Moderation: Sarah Held
Im Rahmen der Einführungswoche am Institut für das künstlerische Lehramt lädt das IKL zur Vorführung und Diskussion der Dokumentation Deutsche Pop Zustände ein.
Nachdem in den 1990er Jahren Rechtsextreme anhand von Dresscodes und Musik leicht erkennbar waren, haben sich diese evidenten und offensichtlichen Kodes gewandelt. Gar subtiler sind sie geworden und auch im Popmainstream finden sich Zeichen rechter Gesinnungen. Die Transformationsprozesse rechter und rechtsextremer Gruppen wurden an der Akademie der Bildenden Künste beim Symposium They Walked in Line Um|Neu|Formierungen extrem Rechter in Mode und Popkultur im Sommer 2019 reflektiert. Diese Diskussion soll zum Auftakt des Wintersemesters im Rahmen der Einführungswoche am Institut für das Künstlerische Lehramt weiter geführt werden.
„Ihrem Titel wird die Dokumentation Deutsche Pop Zustände gerecht, indem sie den Blick weiter aufzieht: Die Filmemacher spielen auch linken Hiphop und Punkrock ein, etwa von Slime und den Goldenen Zitronen. Nachdem in Rostock-Lichtenhagen der Mob tobte, wurde die ‚ Poplinke ‘ ebenfalls kämpferisch, und gleichzeitig war Techno ein deutsches Massenphänomen. So entsteht nicht nur ein Überblick über jüngere deutsche Geschichte unter Pop-Prämissen, so entwickeln sich sehr gegenwärtige Diskursstränge. Wenn linke und rechte Motive sich bei Umweltschutz und Kritik an US-amerikanischer Politik treffen, irritiert das auch in der gerade sehr hochtourigen Diskussion um den Kampfbegriff der ‚ Lügenpresse ‘ (der im konzentrierten Film nicht vorkommt, aber, wie vieles, mitschwingen kann).“
Christian Bartels über Deutsche Pop Zustände, EPD-Medien, 11/2015