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Fantastical Futures (?): through the lens, looking forward to the African imaginary

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Vortrag
Organisationseinheiten
Kunst- und Kulturwissenschaften
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
M13a

Gastvortrag von Abbéy Odunlami, Ph.D, organisiert von Christian Kravagna (IKW).

Der Vortrag untersucht die Konzepte der Solidaritätsbewegungen, die in den verschiedenen Konstellationen der afrikanischen Diaspora im 21. Jahrhundert verwoben sind. Dabei wird Afrika als konzeptionelle Geographie sich entwickelnder Beziehungen betrachtet, die durch Migration und Multirassismus geprägt sind. Es stellt sich die Frage, ob eine stärkere Vorstellung vom heutigen Afrika tatsächlich eine Abkehr von der politischen Genealogie des Schwarzen Nationalismus bedeutet, wie sie von Panafrikanismus und Négritude hervorgebracht wurde, oder ob es sich dabei nur um die neueste neoliberale Modeerscheinung handelt. Der Vortrag bezieht keine eindeutige Position, sondern versucht, einen Dialog über Konzepte wie Afropolitanismus als Ethik für das Zeitalter des globalen Kosmopolitismus zu eröffnen. Gleichzeitig wird das Problem des umgekehrten Verhältnisses thematisiert, nämlich die Frage der Diaspora. Der Begriff des Afropolitanismus ist in seinen verschiedenen Konstellationen umstritten und wird zumindest als ein recht zweideutiger Begriff gesehen, der sich apolitisch gegen einen links denkenden Panafrikanismus positioniert. Er stellt die Machtverhältnisse zwischen Afrikaner_innen, die auf dem afrikanischen Kontinent geboren und aufgewachsen sind, und denen, die in Amerika oder Europa aufgewachsen sind und oft durch Zugang und doppelte Staatsbürgerschaft privilegiert sind, einander gegenüber. Einige kritisieren dies als eine angenehme Art und Weise, sich auf den Kontinent zu beziehen, in der das Weißsein und die westlichen Definitionen der Modernität immer noch im Mittelpunkt stehen.

Abbéy Odunlami Ph.D. ist ein Yoruba-nigerianisch-amerikanischer Forscher, Theoretiker und Pädagoge/Kurator, der in seiner Arbeit die zeitgenössische Stadtgeschichte und visuelle Kultur(en) untersucht. Seine interdisziplinäre Praxis stellt Annahmen über Geschichte, Kultur, Rasse und Ausstellungskonventionen in Frage. Odunlami hat mit Institutionen wie dem Sundance Film Festival, dem Art Institute of Chicago, dem Museum of Contemporary Art Detroit und dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin zusammengearbeitet. Darüber hinaus hält er Vorlesungen über Urbanismus und kritische Theorie in der Abteilung für zeitgenössische Praktiken und Fotografie an der School of the Art Institute of Chicago. Er lebt und arbeitet mit seiner Partnerin und ihrer neugeborenen Tochter in Detroit, MI | Chicago, IL (USA), und Berlin (Deutschland). Als Wissenschaftler, der in den Bereichen Kulturanalyse, visuelle und kritische Studien arbeitet, konzentriert sich seine Forschung auf die Überschneidungen von Design, Kunst, Kultur und Technologie als Mittel der Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum, komplexen urbanen Umgebungen und soziokulturellen Institutionen.