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The Arc: Design and Construction

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Vortrag
Organisationseinheiten
Kunst und Architektur
Ortsbeschreibung
Online via Zoom
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
211a

Vortrag von Ibuku im Rahmen der Vortragsreihe JA, ABER IST ES TECHNOLOGIE? Ja natürlich! am Institut für Kunst und Architektur, WS 2023/24
Kuratiert von Michelle Howard, Adam Hudec, Veronika Miskovicova und Eva Sommeregger in Zusammenarbeit mit der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag.

Defit Wijaya, leitender Architekt bei IBUKU, spricht über den Arc, der 2021 für die weltbekannte Green School in Bali, Indonesien, fertiggestellt wurde. Die Green School in Bali ist bekannt für ihr fein abgestimmtes Programm, das Kinder von der Vorschule bis zur weiterführenden Schule begleitet und den Schwerpunkt auf Kreativität, Kunst und ökologische Verantwortung legt. Der Arc der Green School ist das erste Gebäude seiner Art.

Das seltsam anmutende, aber robuste, wunderschön gewellte sowie leichte und dynamische Dach – fast wie die Bambusversion eines im Wind flatternden Schiffssegels – ist dünn und ausgeglichen und wirkt organisch und naturnah. Es besteht aus einer Reihe sich kreuzender, 14 m hoher Bambusbögen mit einer Spannweite von 19 m, miteinander verbunden durch antiklastische Gitterschalen, die ihre Stärke aus der Krümmung in zwei entgegengesetzte Richtungen beziehen. Die meisterhaften Entwürfe wurden in Zusammenarbeit mit dem deutschen Tischlereispezialisten Jörg Stamm und dem Statikbüro Atelier One weiterentwickelt. Der Bogen funktioniert wie die Rippen des Brustkorbs eines Säugetiers, stabilisiert durch Zugmembranen, die Sehnen und Muskeln zwischen den Rippen ähneln. Biologisch gesehen übertragen diese hochfesten mikroskopischen Sehnen Kräfte von Knochen zu Knochen. Beim Arc übertragen die Bambusspalten die Kräfte von Bogen zu Bogen.

JA, ABER IST ES TECHNOLOGIE? Ja natürlich! fragt, wo uns die Technologie hingeführt hätte, wenn üblicherweise Frauen zugeschriebene Fähigkeiten die Aufmerksamkeit geschenkt worden wäre, die sie verdienen und schlägt vor, dass wir durch die praktische Anwendung von Linien und Fäden eine wertvollere und nachhaltigere Zukunft aufbauen können. Wissenschaftler*innen gehen heute davon aus, dass das erste durch den Mensch erzeugte Werkzeug keine Waffe, sondern eine Tragetasche war, und dass es Menschen mehr liegt, sich zu geselligen Kollektiven zusammenzuschließen, als sich einer Hierarchie zu unterwerfen und dass ganze soziale Systeme je nach Bedarf übernommen oder verworfen wurden. Diese Tatsachen gelten nun als akzeptiert, weil seit langem vorhandene Beweise auf eine weniger voreingenommene Weise neu bewertet wurden. Die Beweise waren nicht schwer zu finden, sie wurden einfach ignoriert. Aufgrund patriarchalischer Vorurteile wurde die eine Praxis als Technologie und die andere als Handwerk bezeichnet. Beide sind von einer praktischen Wissensanwendung abhängig, doch die eine Praxis steht in Verbindung mit Prestige, Geld und einem Hauch an Fortschritt, während die andere als schön, aber auch recht nutzlos angesehen wird. Könnte eine Anerkennung bisher ignorierter Technologien zu einer regenerativen Praxis führen, die den ökologischen und gesellschaftlichen Fortschritt vorantreibt? Natürlich kann sie das!

Zoom Meeting
https://akbild-ac-at.zoom.us/j/67778978796?pwd=eHpyMnc4V2FaNkVkQWZLdXJtNExGUT09

https://vimeo.com/892633425 

Unterstützt von der Akademie der bildenden Künste Wien, AKTION, OEAD