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Dissens : Wiederholung | eine aufmerksame Praxis versuchen

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Eröffnung
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ortsbeschreibung
Kunstraum Niederoesterreich, Herrengasse 13, A-1014 Wien

Eine Ausstellung der Freien Klasse.

Begrüßung: Christiane Krejs
Zur Ausstellung: Sophie Utikal, Denise Fragner, Patrick Wiesauer
Performance im Horoskopzelt: Risotto, Martin Chramosta
Carry On, Wiedergegebenes, Angela Strohberger ( nicht allein)
Musik Musik Musik (von mehr als einer Person und DJ Playlist)

Mit Angela Strohberger, Carolina Frank, Delal Isci, Denise Fragner, Julischka Stengele, Lina Ruske, Magdalena Fischer, Manuel Carreon Lopez, Marlies Surtmann, Matthias Julian, Mona Hermann, Patrick Wiesauer, Sophie Utikal, Thomas Trabitsch u. a.

Stell dir vor, ein Ort, den sich unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Interessen gemeinsam aneignen können. Ein Ort an dem ein aufmerksames Neben- und Miteinander möglich ist. Nachbarschaften. Begrenzungen. Begegnungen.

Die Mitglieder der Freien Klasse haben die Hinterfragung der bestehenden Strukturen an der Akademie der bildenden Künste Wien zum Ausgangspunkt genommen für ein Probieren und Erarbeiten einer anderen Gestaltung von künstlerischer Ausbildung, Lehre und Zusammenarbeit als Lernsituation. Aus diesem Interesse heraus, sich mit nonhierarchischen, selbstbestimmten Möglichkeiten der gemeinsamen Wissens- und Kunstproduktion, sowie mit dem Format Ausstellung zu beschäftigen, entstand ein Konzept für eine spezifische Praxis des Ausstellens im Kunstraum Niederösterreich. Eine Bewegung von Positionen in einen bereits beschriebenen Raum, in dem sich die Umsetzung des Konzepts in einem Spannungsfeld zwischen individuellen und kollaborativen Arbeitsweisen entwickelt.
Dissens: zu den bestehenden Strukturen, aber auch innerhalb der Gruppe. Wie kann Widerständigkeit und Uneinigkeit gedacht werden? Wie damit umgehen, was daraus machen?

Im Ausstellungsprojekt wird mit einer Strukturierung durch Slots ein kuratorisches Rahmenwerk geschaffen. Der Begriff Slot bezeichnet ein räumliches beziehungsweise zeitliches Fenster, oder eine Spur, der nachgegangen wird. Permanente Elemente haben Platz neben solchen, die sich entwickeln oder punktuell stattfinden. Diese Struktur ermöglicht den beteiligten Künstler_innen sich gemeinsam im Ausstellungsraum zu organisieren und unterschiedlichen Arbeitsweisen und deren Materialisierungen Platz und Sichtbarkeit zu geben. Seit dem Beginn der Arbeit an der Ausstellung ist ein zentraler Aspekt der kontinuierliche Austausch: ein Erzählen und Zeigen, das Bezugnehmen der verschiedenen Positionen aufeinander, Referenzialitäten, das Zulassen von Wiederholungen.

Die Zeit, die die Freie Klasse im Kunstraum gestaltet, kann als Versuch verstanden werden, eine vielstimmige prozessuale Herangehensweise vermittelbar zu machen. Neben vielen Arbeiten die Partizipation ermöglichen, sollen Formate wie Führungen und Gespräche die Diskurse der Ausstellung zugänglich werden lassen und zu einer Auseinandersetzung einladen.

Konzept: Freie Klasse

Die Freie Klasse an der Akademie der bildenden Künste Wien wurde im Sommer 2011 von Studierenden gegründet. Sie funktioniert als strukturelle Intervention und Alternativmodell zum Meisterklassenprinzip. Form und Inhalt der Lehre werden von den Mitgliedern selbst gewählt und organisiert, Projekte gemeinsam geplant und gestaltet. Dabei werden mögliche Potentiale bereits etablierter Räume ausgelotet und neue Herangehensweisen an Wissensvermittlung erprobt. Die Freie Klasse ist greifbar als Plattform, auf welcher der Beitrag der Mitarbeitenden zugleich Struktur und Richtung der Zusammenarbeit bestimmt.

Verschiedene Ansätze der Selbstorganisation und der gemeinsamen künstlerischen Arbeit wurden verwirklicht: Unter anderem fand im November 2011 das Symposium Photography Unplugged zu möglichen Konsequenzen eines erweiterten Fotografiebegriffs statt. In den Projekten Die Beziehung zum Verhältnis im Verhältnis zur Beziehung und Mitteldichte Faserplatte (im Rahmen des Monats der Fotografie 2012) wurde fokussiert auf Autor_innenschaft, Referenzialität, Materialitäten und transdisziplinäre Kollaboration. Der Begriff der Spontanen Architektur stand in Tiflis im Sommer 2013 im Zentrum der Auseinandersetzung. Aktuell beschäftigen wir uns hauptsächlich mit der Umsetzung der Ausstellung im Kunstraum sowie mit der Bedeutung von Kommunikation und ihren Strukturen.