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Mythopoesis for Techno-Living Systems

Projektleitung:
Ursula Mayer (IKW)

Projektteam:
Attilia Fattori Franchini

Projektdauer:
3 Jahre
verlängert bis 31.5.2025

Gefördert von:
FWF | PEEK (AR658)

Weblink:
www.ursulamayer.com
https://mtls.world

FWF | PEEK-Projekt
geleitet von Ursula Mayer, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektlaufzeit: 1.6.2021 – 31.5.2025

Mit selbstlernenden Algorithmen, Robotik und virtueller Realität wird unsere Gegenwart von fortschreitenden Technologien bestimmt. Vor diesem Hintergrund stellt das Projekt "Mythopoesis for Techno-Living Systems" die Frage: Können die Praktiken der spekulativen Fiktion und des feministischen Fabulierens eine Methodik sein, um nicht-menschliche Entitäten in die Produktion von alternativem Wissen einzubeziehen. Und wie ermöglichen uns diese und andere Technologien, die Wahrnehmung des "Menschlichen" zu hinterfragen und neu zu konfigurieren?

Um diese und eine Vielzahl verwandter Fragen zu untersuchen, wird dieses Projekt den mythologischen "Cyborg" der Technowissenschaftlerin Donna Haraway als symbolisches Maskottchen verwenden, eine nicht mehr menschliche oder "posthumane" Figur an der Schnittstelle von organischer und computerisierter Welt. Der Cyborg wird als Ausgangspunkt dienen, um Diskussionen über posthumane Verkörperung und Technologie anzustoßen und zu überlegen, wie wir spekulativ die Zukunft gemeinsam gestalten können. In seinem intersektionalen Ansatz wird dieses Projekt auch die sich verändernde Beziehung zu Ideen von Rasse, Klasse und Geschlecht berücksichtigen, die in die Art und Weise einfließen, wie wir Technologie wahrnehmen und gestalten. Wir stellen die Hypothese auf, dass es jetzt, in Zeiten ökologischer Verwüstung und technologischer Beschleunigung, entscheidend ist, unsere Verstrickungen mit nicht-menschlichen Tieren und nicht-organischen Phänomenen zu untersuchen.

"Mythopoesis for Techno-Living Systems" wird eine kunstbasierte Forschungsmethode namens "writing speculative collectivities" beinhalten, die die Strategie des feministischen kommunalen Handels und der gemeinsamen Aktion einsetzt, um gemeinsam neue vom Bisherigen abweichende Erzählungen zu entwickeln. An der Schnittstelle zwischen menschlicher Kommunikation und algorithmischer Kontrolle wird dieses Projekt spekulative Formen der Fiktion als eine Methode einsetzen, um die potentiellen zukünftigen Verläufe dieser Technologien abzufragen. Indem es eine offene Diskussion zwischen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen, Science-Fiction-Autor_innen und Theoretiker_innen anstößt, wird dieses Projekt Themen wie künstliche Intelligenz (KI), künstliches Leben (AL) und maschinelles Lernen umfassen und deren Auswirkungen auf die (post)menschliche Identität hervorheben.

Dieses Projekt ist einzigartig, da es einen Raum schaffen wird, in dem eine Vielzahl von Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen zusammenkommen, um sich gemeinsam neue Arten des Seins in unserem zunehmend technologischen Lebensraum vorzustellen und zu entwickeln. Spekulative Gedankenexperimente werden sowohl den Anstoß zur Kritik an den gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Verhältnissen geben, als auch die Grundlage bilden, auf der das Schreiben spekulativer Kollektive basiert. Die Ergebnisse dieser Forschung werden aggregiert und in eine digitale Plattform eingespeist, die eine Reihe von in Auftrag gegebenen digitalen Kunstwerken und Texten umfasst, mit der durch mutierende algorithmische Programme interagiert werden kann.