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Provenienzforschung in den Beständen der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien

Auftraggeber_in:
Kommission für Provenienzforschung beim Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
http://www.provenienzforschung.gv.at

BMKÖS | Kommission für Provenienzforschung
Projektlaufzeit: 1.1.2013 – laufend

Der Jurist und Kunsthistoriker René Schober hat Anfang 2013 im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung des BMUKK (mittlerweile beim BMKÖS) mit der Provenienzforschung in der Gemäldegalerie und dem Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien begonnen. Mit 03.10.2016 übernahm der Politikwissenschaftler Konstantin Ferihumer diese Agenden und führt die Forschungsarbeiten in der Gemäldegalerie und dem Kupferstichkabinett fort. Konstantin Ferihumer war davor mehrere Jahre in Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien, unter anderem im Bereich der Provenienzforschung, tätig. Weitere Forschungsschwerpunkte seiner bisherigen Arbeiten liegen im Bereich Nationalsozialismus, Nachkriegsjustiz und Vergangenheitspolitik.

Die Bestände der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien befinden sich im Bundeseigentum. Daher sind diese gemäß Kunstrückgabegesetz auf während des NS-Regimes unrechtmäßig entzogene Werke hin zu überprüfen. Zunächst werden die Sammlungsbestände, sprich sämtliche vor 1945 entstandenen und nach 1933 erworbenen Werke, in Augenschein genommen. Dabei soll nach Möglichkeit die Provenienzkette dieser Werke zunächst mit Hilfe hausinterner Quellen (Inventaren, Archivalien, Werkbegutachtungen, Literatur) rekonstruiert werden. In einem zweiten Schritt werden weitere Recherchen in Bibliotheken, Archiven und spezifischen Datenbanken durchgeführt. Sämtliche Forschungsschritte und -ergebnisse werden in der Sammlungsdatenbank dokumentiert. Damit soll eine systematische, nachhaltige und nachvollziehbare Provenienzrecherche gewährleistet werden. Da bis Ende 2018 bereits ein vorläufiger Gesamtbericht zu den Beständen der Gemäldegalerie erarbeitet werden konnte, werden die Forschungen nun im Bereich des Kupferstichkabinetts fortgeführt.

Für den Fall des Auffindens von während des NS-Regimes unrechtmäßig entzogenen bzw. in diesem Verdacht stehenden Werken erfolgt eine Darstellung der Provenienzkette sowie des Vorgangs des Eigentumsentzugs in Form von Dossiers. Über eine Rückgabe dieser Werke an die ehemaligen Eigentümer_innen bzw. deren Rechtsnachfolger_innen entscheidet auf Grundlage dieser Dossiers der beim BMKÖS zu diesem Zweck eingerichtete Kunstrückgabebeirat.

Für weitere Informationen im Bereich der Provenienzforschung des Bundes siehe: http://www.provenienzforschung.gv.at